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Handelsstreit zwischen Japan und Südkorea eskaliert

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Handelsstreit zwischen Japan und Südkorea eskaliert
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Die Inselnation Japan hat jetzt den ostasiatischen Staat Südkorea von ihrer Liste der vertrauenswürdigen Exportziele gestrichen. Dies dürfte für weitere Spannungen zwischen den beiden Ländern sorgen und könnte langfristige Folgen für die globale Produktion von technischen Gütern haben. Das Kabinett des japanischen Premierministers Shinzo Abe stimmte dafür, Südkorea von der sogenannten "weißen Liste" zu streichen. Somit gelten für Südkorea in Zukunft strengere Handelskontrollen und Vorschriften. Die Änderung soll ab dem 28. August 2019 in Kraft treten.

Grund für die erneute Verschärfung des Konflikts der beiden Länder dürften die gescheiterten Gespräche bei einem Forum in Bangkok darstellen. Dort warnte der südkoreanische Außenminister vor schwerwiegenden Folgen, sollte Japan den ostasiatischen Staat von der "weißen Liste" streichen.

Japan verhängte im Juli erstmals Handelsbeschränkungen gegen Südkorea. Dies hatte zur Folge, dass japanische Unternehmen zunächst eine Genehmigung der Regierung einholen müssen, um Display- und Halbleitermaterialien nach Südkorea zu exportieren. Die Streichung Südkoreas von Japans “weißer Liste" stellt zudem ein Novum für die Inselnation dar. Erstmals in der Geschichte von Japan wurde ein Land von besagter Liste gestrichen. 

Die Konzerne Samsung und SK Hynix haben bereits die ersten Konsequenzen aus dem andauernden Konflikt gezogen und suchen aktuell nach alternativen Handelspartnern aus anderen Ländern. Somit könnte sich der Handelsstreit schon bald auf die südkoreanische Wirtschaft auswirken. Zwar stellt keiner der bislang von Japan unternommenen Schritte ein direktes Handelsverbot dar, allerdings könnte die künstliche Verknappung der Rohstoffe dafür sorgen, dass die Preise auf dem Speichermarkt in naher Zukunft steigen werden. 

Der Streit zwischen den beiden Ländern begann bereits Ende des letzten Jahres, als das höchste Gericht Südkoreas urteilte, dass Mitsubishi eine Entschädigung für den Einsatz südkoreanischer Zwangsarbeiter während des Zweiten Weltkriegs zu zahlen hat. Japan legte gegen die Entscheidung des Gerichts Einspruch ein und erklärte, dass die Inselnation bereits in einem früheren Abkommen zwischen den beiden Ländern eine vollständige Entschädigung geleistet habe.