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In den USA scheint es weiteren Bedarf an schnellen Supercomputern zu geben, denn neben dem Aurora und dem Frontier hat das Department of Energy (DOE) ein drittes System angekündigt, welches über eine Rechenleistung von mehr als einem EFLOPS (Exa-FLOPS) verfügen soll. Neben dem DOE ist die National Nuclear Security Administration (NNSA) beteiligt. Betrieben werden wird El Capitan vom Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) in Kalifornien.
Der El Capitan ist eines von drei Großprojekten in diesem Bereich: Der Frontier wird vollständig mit Hardware aus dem Hause AMD ausgestattet sein. Spezielle EPYC-Prozessoren werden hier mit Radeon-Instinct-Karten kombiniert. 1,5 EFLOPS sind das Ziel für die Rechenleistung des Frontier, für den 600 Millionen US-Dollar veranschlagt werden. Der Aurora verwendet Xeon Scalable Prozessoren und GPU-Beschleuniger auf Basis der Xe-Compute-Architektur aus dem Hause Intel und soll über 1 EFLOPS erreichen. Der Bau des Aurora umfasst eine Investition von etwa 500 Millionen US-Dollar. Auch für den El Capitan sind 600 Millionen US-Dollar eingeplant und wie bei den vorherigen Supercomputern ging es auch dieser Auftrag offenbar an Cray.
Als Basis des kompletten Systems dient die Shasta-Plattform von Cray. Diese kann die verschiedensten Prozessoren und weiteren Beschleuniger einsetzen bzw. die Blades werden auf die jeweiligen Bedürfnisse – auch hinsichtlich der Kühlung – angepasst. Welche Prozessoren und Beschleuniger bei El Capitan zum Einsatz kommen werden, wurde noch nicht verraten.
Neben den wohl etablierten Prozessoren und Beschleunigern, egal wer hier der Hersteller sein wird, wird El Capitan durch die Shasta-Plattform auch den eigenen Slingshot Interconnect sowie eine zukünftige Version der CluserStor Speicherlösung verwenden. Die finale Entscheidung für die verwendete Hardware wird wohl erst zu einem späteren Zeitpunkt fallen, so dass sich derzeit weder AMD, noch Intel oder NVIDIA den Auftrag auf die Fahnen schreiben können.
Der Supercomputer soll aber etwa 40 MW an Energie verbrauchen. Haupteinsatzgebiet der Systeme wird die Simulation von Nuklearreaktionen sein. Die USA arbeite derzeit daran die eigenen Atomwaffen zu modernisieren und da Atomwaffentests verboten sind, findet ein Großteil der Forschungsarbeit in Form von Simulationen statt. Daneben werden aber auch noch weitere Labore die Rechenleistung der Systeme nutzen können. Die Fertigstellung soll 2023 erfolgen, der Aufbau wird bereits 2022 beginnen.