NEWS

Wirtschaft

Huawei will Fertigungsstätten für 5G in Europa aufbauen

Portrait des Authors


Huawei will Fertigungsstätten für 5G in Europa aufbauen
3

Werbung

Wenn man sich den Fall Huawei mal etwas genauer anschaut, lässt sich einer der größten Kritikpunkte am Unternehmen auf die angebliche Zusammenarbeit zwischen Huawei und den chinesischen Sicherheitsbehörden reduzieren. Dies scheint auch dem Telekommunikationsausrüster mit Sitz in Shenzhen bewusst zu sein. Aus diesem Grund gaben die Chinesen jetzt bekannt, dass man beabsichtigte, in Zukunft europäische Produktionsstätten zu eröffnen um so sämtliche Bedenken, die beim Ausbau des 5G-Netzes gegen eine Verwendung von Huawei-Equipment sprechen, zu zerstreuen.

Aktuell stellt die EU ihren Mitgliedsstaaten frei, von welchem Unternehmen die Staaten ihre Technologie beziehen. Großbritannien hat bereits sogenannte "hochriskante Anbieter" beim Einsatz in besonders sensibler Infrastruktur verboten. Allerdings wird Huawei erlaubt sich am Aufbau von 5G-Netzen in Großbritannien zu beteiligen. Allerdings soll das Core-Netz von anderen Ausrüstern bestückt werden. Eine derartige Trennung ist aber alleine schon technisch nur schwer möglich.

Ob es Huawei mit dem Bau von europäischen Produktionsstätten gelingen wird, das Vertrauen in die Produkte zu stärken, bleibt zunächst abzuwarten. Auch wenn die Geräte in Europa gefertigt werden, muss dies bei der Software nicht der Fall sein. Aktuell ist davon auszugehen, dass diese größtenteils in Shenzhen hergestellt wird. Somit dürfte es für den chinesischen Telekommunikationsausrüster äußerst schwierig werden, durch eine Verlagerung der Fertigung sämtliche Bedenken aus der Welt zu schaffen. 

Sollten sich die Anschuldigungen der Vereinigten Staaten von Amerika gegenüber Huawei allerdings bewahrheiten, ist davon auszugehen, dass der Telekommunikationsausrüster komplett aus der EU verbannt wird.

Wie sich Deutschland im Fall Huawei entscheiden wird ist noch unklar. Im November des vergangenen Jahres hat sich der Telekom-Betriebsratschef Josef Bednarski überraschenderweise gegen Huawei ausgesprochen. Laut dem Arbeitnehmervertreter müsse man im Mobilfunknetz auf Huawei verzichten, um so die Gefahr der chinesischen Datenspionage in Deutschland zu minimieren.

Quellen und weitere Links KOMMENTARE (3) VGWort