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Trotz der weltweit steigenden Corona-Infektionszahlen nutzen die meisten Menschen in Deutschland für die Bezahlung ihrer Einkäufe in Geschäften wie gewohnt Bargeld. Das berichtet jetzt die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf die Nachrichtenagentur dpa.
Demnach hätten laut einer Umfrage der Deutschen Bundesbank nur sehr wenige Deutsche ihr Zahlungsverhalten seit Beginn der Corona-Krise geändert und weiterhin eher zu Bargeld als zur Debit- oder Kreditkarte gegriffen. Zwar betonte der Bundesbank-Vorstand Johannes Beermann, dass es derzeit keine Erkenntnisse gebe, dass Bargeld-Nutzer einem höheren Ansteckungsrisiko ausgesetzt seien, jedoch weisen viele Geschäfte an den Kassen darauf hin, bevorzugt bargeldlos zu bezahlen, um unnötige Kontakte untereinander zu vermeiden.
Tatsächlich habe es direkt nach Beginn der Pandemie einen starken Anstieg von Bargeldabhebungen gegeben – vermutlich wollten sich viele Bundesbürger vorsorglich mit Bargeld eindecken – jedoch seien die Volumina wenig später wieder deutlich zurückgegangen. Inzwischen läge die Bargeldverfügung in etwa auf dem Niveau des Vorjahres.
Von den rund 1.000 Befragten hätten nur lediglich 25 % ihr Zahlungsverhalten seit der Corona-Krise tatsächlich geändert, was darauf schließen lässt, dass Bargeld in Deutschland ein noch immer sehr beliebtes Zahlungsmittel des täglichen Gebrauchs ist. "Unmittelbare Auswirkungen auf das mittelfristige Bezahlverhalten können wir aus der momentanen Situation nicht erkennen", so Bundesbank-Vorstand Johannes Beermann im Gespräch mit der dpa. Die Nachfrage nach Scheinen und Münzen sei bislang ebenfalls nicht rückläufig.
Ein Großteil derjenigen, die ihr Zahlungsverhalten geändert hätten, sollen der Umfrage zufolge nun häufiger kontaktlos mit der Griocard bezahlen oder verstärkt mit PIN oder Unterschrift. Während beim kontaktlosen Bezahlen die Karte lediglich an das Terminal gehalten werden muss, werden PIN, bzw. Unterschrift beim Stecken der Karte zusätzlich abgefragt. Die beiden größten Zahlkartenanbieter Mastercard und Visa hatten die Limits für kontaktloses Bezahlen deswegen erst kürzlich erhöht.
Als Gründe nannten die Befragten hygienische Überlegungen und Kontaktvermeidung sowie Infektionsschutz. Ein Viertel davon führte ihre Entscheidung auf die zahlreichen Hinweise in Supermärkten, Apotheken und Tankstellen zurück.