Werbung
Nachdem Telecom Italia bereits in jüngster Vergangenheit bekannt gegeben hatte, beim Ausbau des 5G-Netzes nicht auf den chinesischen Telekommunikationsausrüster Huawei zu setzen, verkündete Brasilien ebenfalls, dass man die Chinesen beim Ausbau der eigenen Netze nicht berücksichtigen werde. Jetzt reiht sich auch Großbritannien in die Liste der Länder ein, die nicht mehr mit Huawei zusammenarbeiten werden.
Das Vereinigte Königreich geht sogar so weit, dass man ab Ende des aktuellen Kalenderjahres Netzwerkanbietern in Großbritannien per Gesetz verbietet, Huawei-Komponenten zu nutzen. Außerdem sollen alle Geräte, die aktuell von Huawei im Einsatz sind, bis spätestens 2027 aus den Netzen entfernt werden. Somit plant UK spätestens in sieben Jahren keine Huawei-Komponenten im eigenen Königreich mehr im Einsatz zu haben.
Ausschlaggebend bei der Entscheidung waren nach Angaben der Regierung zum einen Sicherheitsbedenken, jedoch spielten auch die von den USA verhängten Sanktionen gegen Huawei eine Rolle. Zudem darf nicht außer Acht gelassen werden, dass die UK mit dem Brexit mehr denn je auf Handelspartner wie die USA angewiesen ist. Zwar spielt auch die Volksrepublik China bei den Handelsbeziehungen des Vereinigten Königreichs eine Rolle, allerdings scheint man das Verhältnis mit den USA zu priorisieren.
Ob sich nun weitere Länder an Großbritannien ein Beispiel nehmen werden und ebenfalls ähnliche Gesetze auf den Web bringen, bleibt abzuwarten. Das größte Problem bei einem Verbot von Huawei dürften die enormen Kosten sein, die damit verbunden sind. Da bereits eine Vielzahl von Huawei-Technologie in den aktuellen Netzen verwendet wird, wäre eine Aufrüstung dieser auf den 5G-Standard wesentlich einfacher umzusetzen, als eine komplett neuen Infrastruktur mit einem anderen Anbieter aufzubauen. Da die britische Bevölkerung jedoch aufgrund von Verschwörungstheorien bereits damit begonnen hat, die 5G-Funkmasten anzuzünden, sind die Anbieter sowieso schon gezwungen, die gesamte Technik zu erneuern.