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Microsoft hat am Mittwochabend nach US-Börsenschluss seinen neuesten Geschäftsbericht offengelegt. Demnach konnte der Konzern seinen Umsatz im Jahresvergleich auch während der weltweiten Corona-Pandemie weiter steigern und die Erwartungen der Analysten insgesamt übertreffen.
Demnach setzte der Softwareriese im vierten Quartal seines Fiskaljahres 2020 rund 38,033 Milliarden US-Dollar um und konnte damit seine Einnahmen im Jahresvergleich um immerhin 13 % steigern. Unterm Strich blieb ein Nettogewinn in Höhe von etwa 11,202 Milliarden US-Dollar stehen, was einem Rückgang von 15 % entspricht – vor zwölf Monaten gab es für den Konzern allerdings eine satte Steuergutschrift der Trump-Regierung, die sich damals positiv auf die Quartalszahlen auswirkte. Außerdem verdiente Microsoft operativ weiterhin Geld.
Größter Wachstumstreiber während der Corona-Zeit war das Cloud-Geschäft. Die Intelligent-Cloud-Sparte konnte ihre Umsätze um stolze 17 % auf insgesamt 13,4 Milliarden US-Dollar steigern. Alleine die Azure-Plattform verzeichnete ein Wachstum von 47 %, wobei sich dieses im Vergleich zu den vorangegangenen Monaten etwas verlangsamte. Vor drei Monaten wies die Geschäftssparte noch ein Wachstum von 59 % aus.
In der Productivity-and-Business-Processes-Sparte, zu der unter anderem die Office-Produkte zählen, kletterten die Erlöse um 6 % auf rund 11,8 Milliarden US-Dollar. Bedingt durch die verstärkte Home-Office-Nutzung konnte Microsoft im Consumer-Bereich die Zahl seiner Office-365-Nutzer auf 42,7 Millionen Abonnenten steigern, die ein Umsatzwachstum von 6 % beisteuerten. Im Commercial-Bereich ging es sogar um 19 % nach oben.
Das Karrierenetzwerk LinkedIn, das man 2016 für rund 26 Milliarden US-Dollar übernommen hatte, steigerte seine Einnahmen mit etwa 10 % ebenfalls deutlich.
Die Corona-Krise beflügelte auch den Hardware- und Software-Verkauf. Die Personal-Computing-Sparte konnte ihre Umsätze bis zum 30. Juni während der letzten drei Monate um 14 % auf 12,9 Milliarden US-Dollar ausbauen. Die Windows-Sparte legte je nach Geschäftsfeld um 7 bis 9 % zu, der Verkauf von Surface-Geräten stieg sogar um 28 %. Die Spielekonsole Xbox One sorgte für einen Umsatzzuwachs von 65 %, womit sich während des Corona-Lockdowns mehr Spieler die Zeit vertrieben.
Verluste gab es jedoch im Anzeigengeschäft und der Suchmaschine Bing – hier verdiente der Konzern etwa 18 % weniger als noch vor zwölf Monaten. Das Schließen der Ladengeschäfte während der Corona-Zeit kostete den Konzern ca. 450 Millionen US-Dollar.
Trotz des Nettoverlusts im vierten Quartal konnte Microsoft das Fiskaljahr 2020, welches Ende Juni zu Ende ging, positiv abschließen. Der Nettogewinn belief sich bei einem Umsatz von 143,015 Milliarden US-Dollar auf rund 44,281 Milliarden US-Dollar.
Nachdem die Aktie im nachbörslichen Handel zunächst um etwa 2 % nachgab, notiert das Papier im europäischen Handel wieder auf positiven Terrain bei etwa 211,75 US-Dollar je Anteilsschein.