Werbung
Im November 2019 hatten die Ermittlungsbehörden sechs Jahre nach der Abschaltung des illegalen Streaming-Portals movie2k.to die beiden mutmaßlichen Haupttäter in Bayern und Rheinland-Pfalz gefasst. Inzwischen sollen sie ein umfassendes Geständnis abgelegt haben und sich kooperativ zeigen. Im weiteren Ermittlungsverfahren will die Staatsanwaltschaft Dresden nun Bitcoins in Millionenhöhe beschlagnahmt haben. Das berichtet der Spiegel unter Berufung auf die Nachrichtenagentur dpa und die Behörden.
Demnach soll der einstige Programmierer des illegalen Streaming-Portals Bitcoins im Gesamtwert von mehr als 25 Millionen Euro freiwillig herausgegeben haben, um damit einen Teil zur "Schadenswiedergutmachung" beizutragen. Im Zeitraum von Herbst 2008 bis Mai 2013 sollen die Beteiligten rund 22.000 Bitcoins aus den Geschäften erhalten haben, was heute einem Gesamtwert in Höhe von rund 210 Millionen Euro entsprechen würde.
Über das Portal wurden mehr als 880.000 illegale Raubkopien von Serien und Filmen verteilt, verdient wurde unter anderem mit Werbeeinblendungen und Abofallen. Seit Herbst 2013 sollen die Bitcoins und das daraus generierte Geld für Immobilienkäufe verwendet worden sein. Gegen den Programmierer und einen Berliner Immobilienunternehmer wird daher auch wegen des Verdachts auf gewerbsmäßige Geldwäsche ermittelt. Nach dem noch flüchtigen, zweiten Haupttäter wird derweil noch immer gefahndet.
Movie2k.to war Jahre lang eines der größten Streaming-Portale für illegale Filmkopien weltweit. Bereits Ende 2012 sollen auf rumänischen Servern mehr als 24.000 Filme angeboten worden sein, die teilweise auf bis zu sieben Hostern lagen. Im Jahr 2013 lag das Portal bereits auf Platz 22 der populärsten Internetseiten in Deutschland.
Vor etwa einem Jahrzehnt wurde der Gründer und Chef der Plattform kino.to zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt, weitere Beteiligte erhielten Bewährungs- und Haftstrafen. Das Strafmaß der sich derzeit in Untersuchungshaft befindlichen movie2k.to-Beschuldigten steht noch nicht fest.