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Während die Corona-Krise vor allem dem Onlinehandel teils massive Zuwächse bescherte und beispielsweise Amazon seinen Umsatz um satte 40 % auf fast 89 Milliarden US-Dollar im letzten Quartal steigern konnte, leidet das Filialgeschäft. Wie der Mutterkonzern Ceconomy am Mittwochnachmittag in Düsseldorf bekannt gab, prüfe man derzeit, defizitäre Filialen von Media Markt und Saturn im europäischen Ausland zu schließen und bis zu 3.500 Stellen zu streichen.
Vor allem aber will man die Unternehmensstruktur mit ihren weltweit rund 55.000 Mitarbeitern vereinheitlichen, um neue standardisierte und effiziente Prozesse und bessere Abläufe für die Verwaltungsfunktionen in den einzelnen Ladenschäften zu ermöglichen. Denkbar wäre eine Zusammenlegung beider Marken auch hierzulande, wobei dies von Ceconomy in der jüngsten Mitteilung nicht kommuniziert wurde. Im Nachbarland Österreich wird die Marke Saturn im Oktober jedoch verschwinden.
Durch die Änderungen innerhalb der Unternehmensstruktur will der Konzern etwa 100 Millionen Euro pro Jahr einsparen – der Stellenabbau soll zunächst überwiegend außerhalb Deutschlands erfolgen. Zunächst sollen die Umbaumaßnahmen jedoch rund 180 Millionen Euro kosten. Eine Entscheidung über die endgültigen Maßnahmen will Ceconomy am 12. August und damit einen Tag vor den neuen Geschäftszahlen zur Corona-Krise fällen.
Im zweiten Quartal musste der Ceconomy-Konzern, der 2017 aus der Aufspaltung der Metro-Gruppe entstanden war, einen Umsatzrückgang in Höhe von 6,6 % auf rund 4,631 Milliarden Euro hinnehmen. Die Verluste kletterten auf über 295 Millionen Euro.
Während des Corona-Lockdowns konnte der Konzern vor allem wegen des Online-Handels die Entwicklung abschwächen. Die Online-Verkäufe legten alleine im März um 98 % im Jahresvergleich zu und konnten im April sogar Steigerungsraten von ca. 300 % hinlegen. Lieferungen aus den Märkten unterstützten die höhere Online-Bestellvolumina. Trotz der weiteren Negativ-Meldung legte die Aktie heute auf dem Börsenparkett um etwa ein Prozent zu.