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Das Urteil eines Münchner Gerichts glich für Lenovo wahrscheinlich einer Hiobs-Botschaft. Die einstweilige Verfügung zwingt den großen Technik-Konzern dazu, den Verkauf fast sämtlicher Produkte in Deutschland einzustellen.Seit gestern ist die gesamte deutsche Internetseite von Kaufangeboten wie leergefegt. Auch anderen Händlern ist es momentan untersagt neue Lenovo-Produkte ins Sortiment aufzunehmen.
Hinter der Klage steht der finnische Konzern Nokia. Dieser besitzt Patente am Video-Kompressionsstandard H.264, welche Lenovo nutzt, dafür aber keine Genehmigung hat. Das Gericht bestätigte damit den Anspruch Nokias auf Lizenzgebühren und verbot daher kurzerhand den Verkauf von Produkten, mit besagtem Video-Kompressionsstandard, was fast die gesamte Produktpalette betrifft.
Lenovo begründete sein Vorgehen damit, dass Nokia angeblich nicht bereit sei, einen fairen Preis zu verlangen und damit gegen die geltenden Wettbewerbsregeln verstoße. Das chinesische Unternehmen beabsichtigt mit dem Fall in die nächste Instanz zu gehen und das Verbot wieder aufheben zu lassen. Wann eine neue Verhandlung abgehalten wird und ob das Verkaufsverbot aufgehoben wird, ist momentan noch unklar. Wer sich ein Lenovo-Gerät zulegen will, kann dies noch bei den gängigen Händlern tun. Jedoch nur solange die Lagerbestände noch ausreichen.