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Cydia-Betreiber zieht gegen Apple vor Gericht

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Cydia-Betreiber zieht gegen Apple vor Gericht
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iPhone-Nutzern dürfte der Begriff Jailbreak und die damit verbundene inoffizielle Anwendung Cydia nicht fremd sein. Sie erlaubte es auf damaligen iPhones, iPads und iPods über Umwege einen alternativen Store, bzw. eine alternative App-Repository zu installieren und unabhängig von Apples App-Store, Programme, Tweaks und Software-Gadgets herunterzuladen und zu installieren. Wie jetzt bekannt wurde, hat das Gründerurgestein und Entwickler von Cydia Jay Freeman Anklage gegen Apple eingereicht und ein entsprechendes Dokument beim US- District-Court in Kalifornien vorgelegt.

Laut der Washington Post seien das Geschäftsmodell- und das Geschäftsgebaren Apples insbesondere beim Vertrieb und bei der Verteilung der Software dem Cydia-Entwickler ein Dorn im Auge. Durch das wettbewerbswidrige Verhalten und die offensichtlich illegale Monopolstellung des Konzerns bezüglich der Bezahlschnittstellen-Nutzung für In-App-Käufe, fühle sich der Entwickler in seiner Wettbewerbsfreiheit verletzt. 

Freeman äußerte sich darüber wie folgt: "Moralisch gesehen ist es Ihr Telefon und Sie sollten in der Lage sein, damit zu tun, was Sie wollen. Man sollte selbst entscheiden können, welche Anwendungen man darauf installiert und woher man diese Anwendungen bezieht“.

Durch das veränderte juristische Klima sei jetzt der ideale Zeitpunkt, um gegen Apple vorzugehen und so speziell den iOS-Software-Vertrieb für weitere Store-Alternativen und Bezahlschnittstellen zugänglich zu machen, so Cydia Anwalt Stephen Swedlow gegenüber dem Zeitungs-Blatt. Dies macht durchaus Sinn, denn momentan laufen bereits mehrere Klagen gegen das kalifornische Unternehmen sowohl von iPhone-Nutzern selbst als auch von Entwicklern. Als populärstes Beispiel sei hier Epic Games zu erwähnen. Des Weiteren wird Apple beschuldigt Cydia-Tweaks und Funktionen wie das Kontrollzentrum oder den Kameraschnellzugriff aus dem Lockscreen heraus gestohlen und selbst vertrieben zu haben.

Ein Apple-Sprecher hat bereits bestätigt, dass das Unternehmen die Klage prüfe, zeitgleich jedoch eine Monopolstellung bestritten und auf Android verwiesen.