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Jim Keller ist neuer CTO beim AI-Startup Tenstorrent

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Jim Keller ist neuer CTO beim AI-Startup Tenstorrent
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Nach Stationen bei AMD, Broadcom, Apple, wieder AMD, Tesla (und einigen Zwischenstationen) und zum Schluss Intel ist Jim Keller nun President und Chief Technology Officer (CTO) des kanadischen AI-Startups Tenstorrent. Nach seinem Weggang bei Intel und der dortigen recht kurzen Verweildauer von nur etwas mehr als zwei Jahren war nicht ganz klar, welche zukünftigen Pläne Keller für sich bereithalten würde. Bei Tenstorrent übernimmt Keller nicht nur die Rolle des President und CTO, sondern ist auch Teil des Board of Directors.

Aufgrund seiner bisherigen Erfahrung bei den eben erwähnten Unternehmen wird Keller den Aufbau diverser Teams übernehmen und schlussendlich für das Design der ersten Produkte verantwortlich sein.

Ljubisa Bajic, CEO von Tenstorrent, kommentiert Jim Kellers Einstellung wie folgt:

"Tenstorrent was founded on the belief that the ongoing shift towards ML-centric software necessitates a corresponding transformation in computational capabilities. There is nobody more capable of executing this vision than Jim Keller, a leader who is equally great at designing computers, cultures, and organizations. I am thrilled to be working with Jim and beyond excited about the possibilities our partnership unlocks."

Tenstorrent ist ein im kanadischen Toronto ansässiges Unternehmen, welches auch ein Office im texanischen Austin sowie im Silicon Valley hat. In 2016 gegründet hat das Unternehmen derzeit etwa 70 Mitarbeiter. Entwickelt werden Chips und Software aus dem AI-Bereich – sowohl in Form der ersten Verarbeitung und Vorbereitung der Daten (Training) als auch für das Inferencing dieser. Tenstorrent besitzt keine eigene Fertigung, sondern beauftragt Unternehmen wie TSMC, GlobalFoundries und andere damit.

Inzwischen arbeitet man bei Tenstorrent an der dritten Hardware-Generation. Das aktuelle Design, der Grayskull, ist ein Chip mit einer Fläche von 620 mm², der in 12 nm bei GlobalFoundries gefertigt wird. Der Prozessor besteht aus 120 Custom-Cores (TENSIX Cores), die bei 8-Bit-Genauigkeit eine Rechenleistung von 368 TOPs bei einer Leistungsaufnahme von nur 65 W erreicht. Für das Training wird eine Leistung von 92 TFLOPS erreicht. Der Grayskull bietet außerdem 120 MB an SRAM, acht Speicherkanäle für LPDDR4 und 16 PCI-Express-4.0-Lanes. Die Rechenleistung liegt in etwa auf Niveau anderer Chips aus diesem Bereich. Allerdings will Tenstorrent deutlich effizienter sein.

Die nächste Generation (Wormhole) soll 2021 erscheinen. Hier sieht Tenstorrent 16 100GbE-Ports vor, will GDDR6 verwenden und die Rechenleistung sicherlich noch weiter steigern. Einmal mehr wird unterstrichen, dass neben der reinen Rechenleistung durch spezielle Recheneinheiten vor allem schnelle Interconnects und Netzwerkanbindungen notwendig sind. Deutlich wird dies im Design von Habana Labs' Gaudi, aber auch durch die Tatsache, dass NVIDIA den Netzwerkspezialisten Mellanox für 6,9 Milliarden US-Dollar gekauft hat. Bisher nicht bekannt ist, welche Kunden Tenstorrent mit seinen bisherigen Lösungen beliefert hat. Auf der HotChips-Konferenz im vergangenen Jahr stellte das Unternehmen seine Hard- und Softwareansätze erstmals vor.

Jim Kellers Aufgabe wird es nun sein, die Hard- und Softwarestrategie des Unternehmens für das Jahr 2022 und darüber hinaus zu definieren. In den kommenden Monaten dürfte es dann die ersten Ankündigungen geben.

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