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Mit den Go-Stores bietet der Onlinehändler Amazon seinen Kunden bereits seit einiger Zeit ein neues Einkaufserlebnis. Ohne Warteschlangen an der Kasse lassen sich hier unter anderem Lebensmittel erwerben. Bislang konnte besagtes Angebot allerdings nur Menschen in US-amerikanischen Großstädten wie zum Beispiel Seattle nutzen. Jetzt expandiert Amazon mit dem Konzept auch nach Europa. Den Anfang macht London mit einem Amazon Fresh-Store.
Auch wenn sich der Name geändert hat, bleibt das Konzept gleich. Mit einer Vielzahl von Kameras und Sensoren werden die Kunden permanent überwacht. Sobald diese dann den Laden verlassen, erkennt das System automatisch, welche Produkte im Warenkorb gelandet sind und rechnet diese im Anschluss über eine App ab. Datenschützer sehen dieses Verfahren jedoch äußerst kritisch. Zwar gab Amazon bekannt, dass die erhobenen Daten des Einkaufs lediglich 30 Tage mit dem eigenen Kundenkonto verknüpft sind, allerdings ist nicht bekannt, was nach Ablauf der Frist damit geschieht. Dass diese einfach gelöscht werden ist eher unwahrscheinlich.
Zudem werden im Store selbst nicht nur Daten der gekauften Produkte elektronisch verarbeitet. Es ist davon auszugehen, dass Amazon jede Bewegung der Kunden überwacht. Ähnlich wie beim Onlineshopping dürften hier Artikel gespeichert werden, die in den Einkaufskorb gelegt aber letztendlich doch nicht gekauft wurden. Auch wäre es möglich, dass die Verweildauer vor einem Regal registriert wird. Ob auch die Pupillen getrackt werden, um die Blicke der Kunden zu verfolgen, ist unbekannt. Da sich die meisten Sensoren und Kameras in der Decke des Gebäudes befinden, dürfte dies technisch momentan nicht möglich sein. Abhilfe könnte hier allerdings eine Installation diverser Kameras im Regal schaffen.
Abzuwarten bleibt, ob das Konzept in Europa angenommen wird. Aufgrund von Datenschutzbedenken könnten viele Kunden auf einen Einkauf bei Amazon Fresh verzichten.