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Skeptiker behaupten schon seit geraumer Zeit, dass Corona-Selbsttests keine gute Idee sind und ein falsches Gefühl von Sicherheit vermitteln. Grund für die Aussagen sind zum einen schlechte Tests, die trotz einer Infektion ein negatives Ergebnis vermelden. Ebenfalls kann es bei der Durchführung zu Fehlern kommen. Besagte Vermutung wird jetzt durch die beim Discounter Aldi erhältlichen Schnelltests bestätigt. Besonders kritisch ist dabei, dass bei einem negativen Testergebnis ein Zertifikat ausgestellt wird, das den Besuch in einem Restaurant oder Geschäft erlauben soll. Selbst ein Besuch von einem Konzert ist so möglich.
Fehlerhaft sind allerdings nicht zwangsläufig die Tests selber, sondern massive Sicherheitslücken in der Zertifikatsvergabe des Anbieters Aesku. Zum einen lassen sich URLs erraten. Dadurch ist es möglich, ein negatives Zertifikat herunterzuladen, ohne sich testen zu lassen. Zum anderen können Zertifikate von getesteten Personen eingesehen werden. Diese beinhalten zudem Personalausweis- oder Führerscheinnummern.
Zwar hat der Anbieter mittlerweile nachgebessert, allerdings lassen sich alle Fehler nicht kurzfristig beseitigen, da man sämtliche Verpackungen der Tests austauschen müsste. Auf diesen befindet sich ein QR-Code. Wer zum Beispiel im Geschäft einfach den Code scannt, kann aktuell bis zu fünf Zertifikate erstellen, ohne einen Test durchzuführen. Vor dem Bekanntwerden der Sicherheitslücken war dies sogar endlos möglich. Erst nachdem die Deutsche Apotheker Zeitung über den Vorfall berichtete, entschied sich der Hersteller Aesku dazu, die Anzahl zu begrenzen. Es kann also passieren, dass im Handel ein entsprechender Test gekauft wird, die Anzahl der zu erstellenden Zertifikate allerdings bereits aufgebraucht ist.
Besonders problematisch ist jedoch, dass man sich ebenfalls für die kommenden Monate entsprechende Zertifikate erstellen konnte. Somit sind die Bescheinigungen von Aesku völlig wertlos.