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Nokia hat bekannt gegeben erneut Massenentlassungen im Rahmen der Unternehmensumstrukturierung zu planen. Diesmal spricht der finnische Konzern von dem Abbau von bis zu 10.000 Stellen, auch Mitarbeiter in Deutschland sind betroffen. Das Prozedere soll in einem Zeitraum von 18 bis 24 Monaten ablaufen. Nach knapp 2 Jahren soll die Anzahl der Mitarbeiter dann von momentan etwa 90.000 auf rund 80.000 bis 85.000 gesenkt werden.
Unternehmenssprecher Bernhard Fuckert spricht unter anderem von schätzungsweise 365 Stellen in Deutschland, bei denen man in den Konsultationsprozess gehen wolle. Aktuell beschäftigt Nokia hierzulande rund 2.900 Mitarbeiter. Der Restrukturierungsprozess werde aber wohl global stattfinden und die meisten Länder, in denen das Unternehmen aktiv ist, betreffen. Lediglich Frankreich, in dem bereits letztes Jahr 1.000 Stellen abgebaut wurden, soll in der erneuten Entlassungswelle nicht berücksichtigt werden.
Die Umstrukturierungen sollen die laufenden Kosten des Konzerns bis Ende 2023 um etwa 600 Millionen Euro senken, wobei die Hälfte der Einsparungen schon für 2021 vorgesehen sind. Das in der Krise befindliche Unternehmen erwägt schon seit geraumer Zeit verschiedene Optionen um aus der Misere zu kommen. Diese reichen von potentiellen Verkäufen von Unternehmensanteilen bis hin zu Fusionen mit der Konkurrenz. Allerdings wurde bisher noch kein Käufer gefunden.
Erst im Mai letzten Jahres musste sich der finnische Telekommunikationskonzern aus China zurückziehen. Laut Brancheninsidern verbaute Nokia zu teure programmierbare 5G-Komponenten und verlor dadurch seine Konkurrenzfähigkeit. Es bleibt abzuwarten inwiefern die laufenden Restrukturierungsmaßnahmen dazu beitragen werden, aus der Krise zu kommen. Falls jedoch die Erfolge ausbleiben und alternative Strategien scheitern, ist mit einem weiteren Abbau von Stellen zu rechnen.