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Intel hat seine Zahlen zum ersten Quartal 2021 veröffentlicht und zeigt darin ein vielschichtiges Bild – einige Bereiche können den positiven Trend fortsetzen, andere hingegen können durchaus als Enttäuschung bezeichnet werden. Vor allem die Nachfrage für PC-Hardware, sei es Desktop, vor allem aber Notebooks, ist nach wie vor ungebrochen.
Die wohl zusammenfassend wichtigste Erkenntnis aus den Zahlen: Intels Nettogewinn schrumpf stark. Im Vergleich zum Vorjahr ist er um fast 50 % auf 3,4 Milliarden US-Dollar zurückgegangen. Der Umsatz ist ist 19,7 Milliarden US-Dollar jedoch nahezu gleich geblieben. Damals war das starke Datacenter-Geschäft der Treiber für den hohen Umsatz (und hohen Gewinn). Im Q1 2021 brachen der Datacenter-Umsatz und der Gewinn stark ein, was im Falle des Gewinns an stark zurückgegangenen Margen liegt.
Aber schauen wir uns die einzelnen Sparten etwas genauer an: Der Umsatz des PC-Geschäfts stieg von 9,8 auf 10,6 Milliarden US-Dollar – ein Plus von etwa 8 %. Bei den Notebooks legte man sogar um 19 % zu. Die Marge fiel allerdings von 43 auf 39 % und der Nettogewinn konnte mit einem leichten Minus (4,2 zu 4,1 Milliarden US-Dollar) den höheren Umsatz nicht abbilden. Unter anderem macht Intel die teure und aufwändige Fertigung in 10 nm für den Rückgang verantwortlich.
Das Sorgenkind ist dieses Mal die Datacenter-Sparte. Deren Gewinn ging von 7 auf 5,6 Milliarden US-Dollar zurück. Die Marge von 50 auf 23 % und der Nettogewinn sank von 3,5 auf 1,3 Milliarden US-Dollar. Intel sieht hier gleich mehrere Faktoren: Der Wechsel von der zweiten auf die dritte Xeon-Generation hat viele potenzielle Kunden dazu veranlasst, zunächst einmal abzuwarten. Im Gegensatz zur PC-Parte konnte das Datancenter-Geschäft nicht von der COVID-Pandemie profitieren. Mit den Ice-Lake-SP-Prozessoren, die ebenfalls in 10 nm gefertigt werden, sieht Intel höhere Kosten und ein größeres R&D-Investment, was die Zahlen ebenfalls drücken soll.
Derzeit ist unklar, ob AMD die Situation bei Intel nutzen kann. Zwar wächst der Marktanteil der EPYC-Prozessor stetig, allerdings nicht in den Maße, wie dies anhand der teilweise großen technischen Vorteile zu erwarten ist. Ein Grund dafür ist, dass AMD einfach keine ausreichenden Stückzahlen liefern kann. Die Investitionslücke der Intel-Kunden wird AMD auch dieses Mal wohl kaum auffangen können.
Der Ausblick auf das zweite Quartal sowie das Gesamtjahr 2021 fällt moderat aus. Der Umsatz soll im Q2 2021 mit 19,7 Milliarden US-Dollar identisch bleiben. Für das Gesamtjahr rechnet Intel mit 72,5 Milliarden US-Dollar, was ebenfalls ein stabiler Umsatz wäre, allerdings fällt die Marge, was sich auf die Gewinne auswirkt.
Intel wird in den kommenden Monaten und Jahren große Investitionen auf sich nehmen. Seit Herbst 2020 wurden 2.000 neue Mitarbeiter eingestellt. Einige tausend weitere werden folgen. Der Umbau des IDM-Geschäfts (Integrated Device Manufacturer) wird zunächst viel Geld kosten, soll sich dann in einigen Jahren aber auszahlen. Ab 2023/24 sieht man sich in allen Bereich wieder als Marktführer.