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Nach Apple hat am Donnerstagabend nach US-Börsenschluss auch Amazon neue Rekordzahlen präsentiert. Es ist bereits das vierte Rekordquartal in Folge während der Corona-Krise - der Onlinehändler ist einer der größten Profiteure der Pandemie, wenngleich das Cloud-Geschäft rund um AWS weiterhin kräftig mit zieht.
Demnach setzte Amazon während der ersten drei Monate des Jahres rund 108,518 Milliarden US-Dollar um und damit 44 % mehr als ein Jahr zuvor, als man noch 75,452 Milliarden US-Dollar einnahm. Gegenüber dem vorangegangenen Dreimonatszeitraum, welches traditionell mit dem Weihnachtsgeschäft am stärksten ausfällt, ist das allerdings ein leichter Rückgang um etwa 17 Milliarden US-Dollar. Die 100-Milliarden-Marke, welche man im vierten Quartal 2020 erstmals nahm, blieb jedoch weiterhin bestehen.
Beim Nettogewinn ging es sogar noch deutlicher nach oben. Hier blieb dem Konzern mehr als das Dreifache übrig. Er sprang auf einen neuen Rekordwert in Höhe von 8,107 Milliarden US-Dollar. Damit übertraf Amazon die Erwartungen der Analysten deutlich.
Vor allem im Heimatmarkt Nordamerika konnte Amazon durch das billionenschwere Konjunkturpaket der US-Regierung kräftig zulegen. Die Umsätze kletterten dort im Jahresvergleich von 46,127 auf 64,366 Milliarden US-Dollar. Aber auch im internationalen Geschäft verbuchte man kräftige Zuwächse. Die Erlöse stiegen hier von 19,106 auf 30,649 Milliarden US-Dollar.
Der Onlinehandel legte um 44 % auf 52,901 Milliarden US-Dollar zu und steuerte damit wieder einmal mehr den Löwenanteil zum Konzernumsatz bei, wenngleich man nicht mehr an die Zahlen aus dem Weihnachtsgeschäft herankam. Schwindend gering mit 3,920 Milliarden US-Dollar fielen dagegen die Geschäfte im stationären Handel aus. 2017 hatte der Konzern die Supermarktkette Whole Foods für 13,7 Milliarden US-Dollar übernommen. Inzwischen betreibt man überwiegend in den USA aber auch eigene Retailgeschäfte, um seine Produkte der Echo- oder Fire-Familie zu verkaufen.
Ebenfalls kräftig zulegen konnte die Cloud-Sparte AWS, die sich längst zum zweitwichtigsten Standbein des Internetriesen etabliert hat. Hier wuchsen die Erlöse auf 13,503 Milliarden US-Dollar um fast ein Drittel und steuerten mit 4,163 Milliarden US-Dollar vor allem mit Blick auf die Umsätze einen erheblichen Teil des Nettogewinns bei. So macht die Sparte rund die Hälfte des Konzerngewinns aus, steuert aber nicht einmal ein Fünftel des Umsatzes bei. Die starke Konkurrenz durch Microsoft und Google machen AWS leicht zu schaffen, das Wachstum flachte in den letzten Quartalen deutlich ab.
Erstmals in der Geschichte des Konzerns durchbrach die Zahl der Prime-Kunden, die monatlich per Abo für eine schnellere Lieferung oder Zusatz-Dienste wie Amazon Music und Prime Video bezahlen, die 200-Millionen-Marke. Über 175 Millionen davon sollen seit der Corona-Pandemie rund 70 % mehr Videoinhalte über den hauseigenen Streaming-Dienst konsumieren.
Ab dem dritten Quartal wird AWS-Chef Andy Jassy das Ruder des Firmengründers Jeff Bezos übernehmen, der im Dezember überraschend seinen Rücktritt nach 27 Jahren verkündete. Derweil entsteht in Arlington im US-Bundesstaat Virginia ein zweites Hauptquartier.