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Ende April 2021 ist es Hackern gelungen, eine große Menge an Kundendaten des deutschen Lebensmittelhändlers Tegut zu erbeuten. Dabei stammen die genannten Daten größtenteils von Kundenkartenbesitzern und beinhalten Befragungen oder Marktforschungsstudien des jeweiligen Einkaufsverhaltens. Allerdings sind ebenfalls persönliche Informationen betroffen. Hierzu zählen unter anderem Telefonnummern oder E-Mail-Adressen. Aber auch die Anschrift der Kunden ist im Datensatz enthalten. Jetzt ist die gestohlene Datenbank zum Verkauf im Darknet aufgetaucht.
Trotz dieses Skandals ist das Unternehmen allerdings zuversichtlich, auf die Eskalation gut vorbereitet zu sein. Man habe bereits die entsprechenden Logins auf der Webseite deaktiviert beziehungsweise die erbeuteten Passwörter zurückgesetzt. Somit scheint Tegut auf die Forderungen der Kriminellen nicht weiter eingehen zu wollen. Zudem sind die Strafverfolgungsbehörden informiert und arbeiten mit externen IT-Sicherheitsexperten an der Aufklärung der jüngsten Ereignisse.
Auch wenn sich der Einzelhändler gut aufgestellt sieht, kann der Angriff weitreichende Folgen für die Kunden haben. Der Verkauf an Spammer dürfte hier wohl das kleinere Übel sein. Sollten Nutzer ihre Login-Daten auch für andere Webseiten verwenden, wären Käufer der Datenbank in der Lage diese ausfindig zu machen und so die Konten zu übernehmen. Somit sollten Betroffene unbedingt überprüfen, ob das verwendete Passwort auch noch auf anderen Seiten hinterlegt ist und dieses schnellstens ändern.
Aber auch für andere Lebensmittelhändler sind die Umfrageauswertungen äußerst interessant. Der Verkauf der Daten könnte sich als äußerst lukrativ für die Kriminellen erweisen. Schließlich erhält die Konkurrenz mit diesen einen detaillierten Einblick in das Kaufverhalten der Tegut-Kunden und könnte sich so einen möglichen Vorteil verschaffen - sieht man vom moralischen Standpunkt einmal ab.