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In der Vergangenheit haben wir bereits mehrfach die weiterhin anhaltende Halbleiterkrise und den damit verbundenen Chipmangel thematisiert. Neben Grafikkarten und Videospielkonsolen traf es zuletzt auch WLAN-Router und zahlreiche weitere Heimelektronik. Jetzt spitzt sich die Situation weiter dramatisch zu und der Autobauer Daimler musste aufgrund fehlender Bauteile Tausende seiner Mitarbeiter in Deutschland in die Kurzarbeit schicken. Sowohl das Mercedes-Werk in Rastatt als auch in Bremen sind betroffen. Aktuell soll die Kurzarbeit nur bis zum Ende der aktuellen Woche gelten, jedoch ist es möglich, dass diese verlängert wird.
Neben Deutschland kommt es im ungarischen Werk Kecskemét zu Schichtstreichungen. Hier wurde die Produktion ebenfalls heruntergefahren. Zudem ist es möglich, dass in den kommenden Wochen noch weitere Betriebsstätten die Folgen der Halbleiter-Krise zu spüren bekommen. Bereits in den vergangenen Monaten kam es bei Daimler immer wieder zu Kurzarbeit – wenngleich auch aus anderen Gründen. Eine Entspannung am Halbleitermarkt ist zur Zeit nicht in Sicht.
Die fehlenden Chips dürften sich außerdem bei anderen Herstellern aus der Branche bemerkbar machen. Welche Auswirkungen dies auf die Verfügbarkeit von Neuwagen haben wird ist ungewiss. Hier wäre es möglich, dass die Preise anziehen werden oder es zu Verzögerungen in der Auslieferung kommt.
Sollte die Halbleiterkrise weiterhin anhalten, wird insbesondere die davon abhängige Industrie vor neue Herausforderungen gestellt. Mit der zunehmenden Digitalisierung besteht auch hier ein großer Bedarf an neuer Hardware. Vor einigen Wochen öffnete Bosch ein neues Halbleiterwerk bei Dresden, welches maßgeblich Chips aus den Bereichen MEMS (Microelectromechanical Systems) und der Leistungselektronik herstellen wird. Bosch ist einer der größten Zulieferer der Automobilindustrie.