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Prime Day

ver.di bestreikt Amazon die nächsten Tage an sieben Standorten

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ver.di bestreikt Amazon die nächsten Tage an sieben Standorten
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Der alljährliche Prime Day des Online-Händlers Amazon birgt für Schnäppchenjäger viel Sparpotenzial. Im Vorfeld investiert der Konzern in der Regel Millionen für Werbung, welche sich dann durch Milliardenumsätze an den Aktionstagen auszahlt. Für die Mitarbeiter des Unternehmens bedeutet der Prime Day vor allem Eins: Mehr Arbeit. Die zusätzliche Belastung wird von Amazon jedoch nicht höher vergütet.

Das nimm die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, kurz ver.di, zum Anlass für die Bestreikung von sieben Standorten des Online-Händlers. Orhan Akman, verantwortlich für den Einzel- und Versandhandel sagt dazu: "Amazon setzt Millionen für die Werbung ein und macht an den Aktionstagen Milliardenumsätze. Den Kundenansturm müssen die Beschäftigten in den Versandzentren bewältigen und bekommen für die zusätzlich verschärfte Arbeitsbelastung keinen Cent mehr". 

Zudem fügte er hinzu: "Die Gewinne fließen allein in die Taschen des Konzerns und seiner Shareholder, während den Beschäftigten weiterhin eine tarifvertragliche Entlohnung sowie gute und gesunde Arbeitsbedingungen verwehrt werden.“

Erst kürzlich kündigte Amazon an, die Einstiegsgehälter auf 12 Euro pro Stunde erhöhen zu wollen. Dies bezeichnet Akman als "zynisch" und "fern von Anerkennung und Respekt". So seien die Mitarbeiter im Rahmen der von Amazon angepriesenen Verbesserungen immer noch der Willkür des Konzerns ausgeliefert. Lediglich der ver.di-Tarifvertrag biete den "den Kolleginnen und Kollegen die Rechtssicherheit, dass ihre Einkommen nicht einseitig geändert werden können".

Die Gewerkschaft arbeitet schon seit längerem daran, eine Allgemeinverbindlichkeit der ausgehandelten Tarifverträge zu erreichen. Sollten die betroffenen Arbeitgeberverbände zustimmen, würde eine Allgemeinverbindlichkeitserklärung sämtliche Unternehmen einer Branche verpflichten sich an den ausgehandelten Tarifvertrag zu halten. So hat man die Bundesregierung bereits dazu aufgefordert, den Weg zu einer Allgemeinverbindlichkeit zu erleichtern. 

Betroffen von den aktuellen Streiks sind die Standorte Werne, Leipzig, Rheinberg, Bad Hersfeld (2 Standorte), Koblenz und Graben. Die Arbeitsniederlegung begann bereits heute Nacht und soll sich bis zum Mittwoch fortsetzen.

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