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Europäisches Exascale-System könnte in Deutschland entstehen

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Europäisches Exascale-System könnte in Deutschland entstehen
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Das Bundesministerium für Bildung und Forschung will zusammen mit dem Gauss Centre for Supercomputing (GCS) eine Bewerbung im Rahmen der Initiative EuroHPC (European High Performance Computing) abgeben, welche Fördermittel für den Auf- und Ausbau von Supercomputing-Systemen freigibt. Die EU will bis 2024 knapp 7 Milliarden Euro für den Neu- und Ausbau bereitstellen.

"Mit einer Bewerbung auf einen der ersten Exascale-Supercomputer wollen wir weiterhin Vorreiter in Europa sein. Mit unserem Programm „Hoch- und Höchstleistungsrechnen für das digitale Zeitalter“ ist Deutschland für EuroHPC strategisch gut aufgestellt. Aus Deutschland wird sich das Gauss Centre for Supercomputing bewerben. Unser Ziel ist es, dass bis 2024 der erste europäische Supercomputer der Exascale-Klasse in Deutschland in Betrieb genommen werden kann." So der Staatssekretär im Bundesforschungsministerium, Wolf-Dieter Lukas.

Ziel ist es in der EU mindestens ein Exascale-System zu betreiben. Die ersten Supercomputer dieser Leistungsklasse sollten in den USA ab 2021 aufgebaut werden. Ihre Fertigstellung ist weiterhin für 2022 geplant. El Capitan soll mit EPYC-Prozessoren und Radeon-Instinct-Beschleunigern 1,5 ExaFLOPS erreichen. Intel projektiert Aurora mit Xeon-Prozessoren und Ponte-Vecchio-Beschleunigern ebenfalls mit mindestens einem ExaFLOPS.

Das Gauss Centre for Supercomputing betreibt den aktuell schnellsten Supercomputer in Deutschland. Am Standort Jülich steht das Juwels Booster Module mit EPYC-Prozessoren und NVIDIA A100-Beschleunigern, welches mit 44,1 PFLOPS auf Platz acht der schnellsten Supercomputer geführt wird. Damit ist es auch das schnellste System Europas, dicht gefolgt vom HPC5 in Italien (35,5 FLOPS). Die Exascale-Systeme sollen mindestens 1.000 PFLOPS erreichen und wären damit mehr als doppelt so schnell wie der aktuell schnellste Supercomputer Fugaku

Das Leibniz-Rechenzentrum hat bereits Details zur Phase zwei des SuperMUC-NG bekanntgegeben. Für die kommende Ausbaustufe zum Einsatz kommen sollen Xeon-Prozessoren der nächsten Generation (Sapphire Rapids) und Beschleuniger auf Basis der Xe-HPC-Architektur Ponte Vecchio. Die zweite Phase des SuperMUC-NG soll im Frühjahr 2022 fertiggestellt sein. Wie hoch die Rechenleistung hier ausfallen wird, ist aber noch nicht bekannt.

Aber in Europa sollen solche Hochleistungssysteme nicht nur aufgebaut, sondern zukünftig auch die dazugehörige Hardware entwickelt werden. Die European Processor Initiative (EPI) soll die notwendigen Voraussetzungen dafür schaffen. Inzwischen sind mehrere Dutzend Unternehmen und Forschungseinrichtungen an dem Projekt beteiligt. Ein zentraler Baustein dürfte der Rhea-HPC-Soc werden, der auf ein Neoverse-V2-Design mit Arm-Kernen setzt.

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