NEWS

Wirtschaft

XMG Schenker spricht über Verfügbarkeit von Notebook-Komponenten

Portrait des Authors


XMG Schenker spricht über Verfügbarkeit von Notebook-Komponenten
3

Werbung

XMG Schenker gewährt einen Einblick in die aktuelle Lage rund um mutmaßliche Engpässe bei den Komponenten für Notebooks. Notebooks haben einen großen Anteil am Wachstum des PC-Marktes. Das Homeoffice und ein generell einfacherer Zugang sowie eine höhere Leistungsfähigkeit der Notebooks haben dazu beigetragen.

Bei den Prozessoren scheint sich die Lage von Seiten XMGs zu entspannen. Vor allem bekomme man immer größere Stückzahlen der aktuellen Ryzen-5000-Prozessoren:

"Wir haben derzeit recht üppige Mengen an AMD Ryzen 5000 (Cezanne) im Anflug. Ein großer Teil davon wird schon diesen Monat bei uns aufschlagen – weitere Lieferungen sind fest für August und September eingeplant."

Bis Jahresende und damit über die aktuelle Planungsphase hinweg sähe man keinerlei Probleme mehr. Auch bei den Intel-Prozessoren sieht sich XMG "grundsätzlich gut versorgt" und erwartet "keine Lieferengpässe". Gerne hätte man schon das XMG PRO auf den Markt gebracht, allerdings verzögere sich dieses Modell aufgrund der Verfügbarkeit kleinerer Komponenten.

Bei den mobilen GPUs setzt XMG derzeit alles auf die GeForce-Modelle. Hier sieht man aktuell zwar ebenfalls keine Lieferengpässe – zumindest nicht auf Basis der für dieses Jahr geplanten Stückzahlen. Die Komponentenpreise seien allerdings stark gestiegen. Insbesondere der Grafikspeicher sei in den letzten Monaten deutlich teurer geworden.

Auf einige der Komponenten, die momentan in der Beschaffung noch problematisch sind, geht XMG noch genauer ein. So setzt man auf den Realteak ALC274 als Audiochip für zahlreiche Modelle und eben dieser ist derzeit so gut wie nicht zu bekommen. Man hat bei XMG kurz überlegt, auf einen anderen Chip zu wechseln, hat sich letztendlich aufgrund der Tatsache, dass der ALC274 weiterhin lieferbar bleibt, jedoch dagegen entschieden.

Große Probleme bereiten die PD-Chips (Power Delivery) für USB und Thunderbolt. Der Cypress CYPD5225 ist für beide Protokolle zertifiziert und zu diesem gibt es praktisch keine Alternative und Ausweichmöglichkeit. Cypress ist laut XMG nicht der einzige zugelassene Hersteller auf Intels QVL-Liste für Thunderbolt 4, aber aufgrund der Unterschiede im PCB-Layout und der Firmware-Unterstützung kann der CYPD5225 nicht einfach gegen das Konkurrenzmodell von Texas Instruments ausgetauscht werden. Zwischenzeitlich soll es beim CYPD5225 besonders kritisch gewesen sein. Man hat sich allerdings dazu entschieden, an diesem Chip festzuhalten und kleinere Stückzahlen zu höheren Preisen zu kaufen.

Preissteigerungen gibt es laut XMG für fast alle Komponenten. Besonders betroffen sind LCD-Panels, DDR4-Speicher, GDDR6-Grafikspeicher sowie bereits teilweise angesprochene Chips und Controllern (für Audio, Kartenleser, Netzwerk, Power Delivery).

Für Prozessoren und GPUs sieht XMG die Lage aber schon wieder als entspannt an. Generell geht man davon aus, dass sich die Preise nun etwas stabilisieren werden. Der Laptop-Markt ist weniger sprunghaft und folgt eher langfristigen Trends – zudem werden hier langfristige Lieferverträge geschlossen. Man blickt bei XMG als positiv auf die zweite Jahreshälfte:

"Wir gehen davon aus, dass wir mit dem derzeitigen Preisniveau längerfristig planen können, denn sobald die Bauteile in der Fabrik bestellt und die Bestellungen bestätigt wurden, werden die zur Fertigung benötigten Materialien beschafft und die Preise gelten als festgelegt."

Kleine Hersteller haben es einfacher

An dieser Stelle muss man aber auch sagen, dass es kleinere Hersteller im Vergleich zu den Branchengrößen wie Acer, ASUS, MSI und Razer etwas einfacher haben. Ganz zu schweigen von den businessorientierten Herstellern wie Dell und Lenovo, oder auch LG und Samsung. Dies vereinfacht die Situation für den Hersteller natürlich, denn man muss nicht derart hohe Stückzahlen gewisser Komponenten sicherstellen.

Für die größeren Hersteller lohnt es sich um Zweifel gewisse Änderungen am PCB-Layout und der Firmware vorzunehmen. Dies ist einfach eine Frage der Stückzahlen, die dann mit dem neuen Design auf den Markt kommen sollen. Die Offenheit von XMG Schenker ist in dieser Hinsicht lobenswert, denn in den seltensten Fällen gewähren die Hersteller eine derartigen Einblick.

Quellen und weitere Links KOMMENTARE (3)