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Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass das “California Department of Fair Employment and Housing” eine Klage gegen den Publisher Activision Blizzard eingeleitet hat. Die Behörde ermittelte rund zwei Jahre lang und leitete ein Schlichtungsverfahren ein. Da dies zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis für die Beteiligten kam, werden sich nun die Gerichte mit dem Fall beschäftigen.
Activision Blizzard wird neben systematischer Diskriminierung sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz zur Last gelegt. Laut diversen ehemaligen Mitarbeitern wurden insbesondere Frauen bei Beförderungen benachteiligt und von höhergestellten Mitarbeitern belästigt. Daraus resultierende Beschwerden seien zudem nicht ernst genommen worden. Laut Cher Scarlett, die ein Jahr bei Blizzard als Software-Engineer gearbeitet hatte, soll es neben Sex in der Gamer-Lounge auch Drogenmissbrauch auf der Toilette gegeben haben. Ob dies der Wahrheit entspricht, ist bis dato nicht bekannt.
Activision Blizzard bezeichnet die Klage als beschämend und nicht professionell. Zudem kritisiert das Unternehmen die mangelnde Zusammenarbeit mit der Behörde. Laut dem Entwicklerstudio gab es in der Vergangenheit diverse Änderungen, um das Klima im Konzern zu verbessern. Die Spieleschmiede würde sogar in Erwägung ziehen, Kalifornien zu verlassen.
Neben den möglichen juristischen Folgen muss sich der Publisher derzeit auch mit den wirtschaftlichen Problemen der jüngsten Ereignisse auseinandersetzen. Jeff Hamilton, Senior System Designer bei Warcraft, verkündete auf Twitter, dass die Arbeiten an World of Warcraft momentan fast komplett eingestellt sein würden. Laut ihm ist eine Gruppe von Weltklasse-Entwicklern nicht nur wütend, sondern auch traumatisiert und fühlt sich nicht in der Lage, die Arbeiten fortzusetzen.
Somit ist aktuell unklar, wie es in Zukunft weitergehen soll. Ob auch die Entwicklung von Diablo 4 betroffen ist, bleibt abzuwarten. Allerdings scheint das toxische Betriebsklima im gesamten Unternehmen vorhanden zu sein.