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Auch Facebook ist einer der größten Profiteure der Corona-Pandemie. Wie der Konzern nach US-Börsenschluss am Mittwochabend bekannt gab, konnte man im letzten Quartal sowohl Umsatz als auch Gewinn kräftig steigern und die Zahl seiner Nutzer weiter ausbauen. Doch der Gegenwind wächst ebenfalls.
Nach den großen Technologie-Konzernen rund um Apple, Microsoft und AMD hat auch Facebook seine Bücher für das zweite Fiskalquartal 2021 geöffnet. So sprang der Umsatz von 18,687 Milliarden US-Dollar aus dem Vorjahr auf satte 29,077 Milliarden US-Dollar und kletterte damit um 56 % nach oben. Vor allem die Werbeumsätze sprudelten und machten alleine knapp 28,580 Milliarden US-Dollar aus.
Deutlich angestiegen sind aber auch die Kosten, die von rund 12,724 Milliarden US-Dollar im Jahresvergleich auf jetzt 16,710 Milliarden US-Dollar ansteigen, mit einem Plus von 31 % jedoch nicht ganz so schnell stiegen wie die Einnahmen. Unterm Strich blieb bei einer operativen Marge von 43 % ein sattes Plus bestehen. Der Nettogewinn stieg auf 10,394 Milliarden US-Dollar und konnte damit binnen zwölf Monate mehr als verdoppelt werden.
Die Nutzerzahlen und damit das eigentliche Vermögen des sozialen Netzwerkes stiegen weiter. Täglich zählte Facebook während der letzten drei Monate 1,908 Milliarden Nutzer weltweit. Zuwächse konnte der Konzern auf fast allen Kontinenten der Welt verbuchen, einzig in Europa war ein leichter Rückgang von 309 auf 307 Millionen Nutzer zu verschmerzen. Der größte Anteil mit 788 Millionen täglichen Nutzern macht der Raum Asien aus, gefolgt vom Rest der Welt, Europa und dem Heimatland USA inklusive Kanada als Schlusslicht. Auf monatlicher Basis zählt das Netzwerk sogar mehr als 2,895 Milliarden Nutzer, was einem Zuwachs von rund 50 Millionen Nutzern im Vergleich zum ersten Fiskalquartal entspricht. Zusammen mit seinen anderen Diensten wie Instagram oder WhatsApp erreicht der Konzern monatlich mehr als 3,51 Milliarden Menschen.
Dass sich das Wachstum nicht in dieser Geschwindigkeit weiter fortsetzen wird, darüber ist sich inzwischen selbst die Konzernleitung im Klaren. Aufgrund regulatorischer Anpassungen in Sachen Datenschutz und Tracking wies der Finanzchef des sozialen Netzwerks darauf hin, dass die Werbeeinnahmen in den kommenden Monaten weniger stark wachsen würden oder sogar rückläufig sein könnten. Vor allem die Datenschutz-Neuerungen auf dem Apple iPhone unter iOS 14 sollen hier ihren Teil dazu beitragen. Viele Nutzer würden das App-Tracking ablehnen, was die Werbung von Facebook deutlich ineffizienter machen soll. Außerdem flache der Effekt der Corona-Krise bereits ab.
Im nachbörslichen Handel verlor die Facebook-Aktie zweitweise knapp 4 % ihres Wertes. Mit Blick auf die Performance der letzten Monate ist das für viele Langfrist-Anleger aber sicher verschmerzbar. Seit Jahresbeginn ist der Anteilsschein etwa 15 % im Plus.