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Im Rahmen der Intel Innovation hat Intels CEO Pat Gelsinger verkündet, dass der Aurora-Supercomputer für das Argonne National Laboratory nicht nur die Schwelle von einem ExaFLOPS für die Rechenleitung erreichen wird, sondern sogar zwei ExaFLOPS im LINPACK-Benchmark schaffen wird.
Der bereits 2015 geschlossene Vertrag zu Aurora umfasste noch Xeon-Phi-Beschleuniger, wandelte sich über die Zeit aber zum einem System welches nun Xeon-Prozessoren auf Basis von Sapphire Rapids und Xe-HPC-Beschleuniger alias Ponte Vecchio verwenden wird. Pro Knoten sieht das Design einen Xeon-Prozessoren und vier Ponte-Vecchio-Beschleuniger vor. Ursprünglich sollte Aurora noch 2020 an den Start gehen, nun wird es 2021 werden, bis die ersten Racks stehen und vermutlich wird man erst in der ersten Jahreshälfte 2022 die volle Leistung des Systems kennen.
Dafür wird Aurora leistungsfähiger, als dies zuletzt projiziert wurde. Anstatt "mehr als 1 ExaFLOPS" werden 2 ExaFLOPS bei doppelter Genauigkeit (FP64) erreicht. Dafür verantwortlich sind wohl die Ponte-Vecchio-Beschleuniger, die mehr Leistung abrufen können, als dies in den bisherigen Simulationen der Fall war. Der Compute-Tile des Package wird in 5 nm bei TSMC gefertigt.
AMDs Gegenstück, der Frontier-Supercomputer, befindet sich offenbar in der finalen Phase des Aufbaus. Hier kommen EPYC-Prozessoren auf Basis des Milan-Designs zusammen mit Radeon-Instinct-MI200-Beschleunigern zum Einsatz. Frontier soll 1,5 ExaFLOPS an Rechenleistung erreichen. Bei Aurora und Frontier handelt es sich um die ersten beiden Exascale-Systeme der USA.
China ist wohl schon weiter
In China laufen die ersten Exascale-Systeme offenbar schon. Wie TheNextPlatform berichtet, sind der Tianhe-3 und Sunway OceanLight bereits fertiggestellt und erreichen jeweils mehr als ein ExaFLOPS an Rechenleistung. Über Jahre dominierten zwei chinesische Systeme die Top500-Liste der Supercomputer, wurden dann aber von Systemen aus den USA und zuletzt Japan überholt. Importbeschränkungen sollen China beim Aufbau weiterer Systeme ausgebremst haben – offenbar ist dies nicht der Fall.
Der Tianhe-3 verwendet Matrix-3000-Beschleuniger, die wie der Name schon sagt, speziell auf Matrix-Berechnungen ausgelegt sind. Entwickelt und hergestellt wurden die Chips vom chinesischen Unternehmen Dawning. OceanLight setzt auf die Nachfolger der ShenWei-SW26010-Prozessoren, die beim Vorgängersystem TaihuLight zum Einsatz kamen. Hier sollen Vektoreinheiten mit einer Breite von 512 Bit zum Einsatz kommen.
Auf der Supercomputing 21 am 15. und 16. November wird die Liste der Top500-Supercomputer aktualisiert. Hier sollen die beiden Systeme dann die ersten sein, die ein ExaFLOPS und mehr an Rechenleistung zu bieten haben. Da Aurora hier noch nicht auftauchen wird und auch Frontier noch nicht fertig ist, dürfte dies für die USA eine bittere Pille sein, nicht das erste Exascale-System stellen zu können.