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Amazon hat am Donnerstagabend nach US-Börsenschluss seine neuesten Quartalszahlen veröffentlicht. Demnach konnte der weltgrößte Online-Händler seinen Umsatz und Gewinn im Schlussquartal 2021 deutlich steigern. Im Jahresvergleich kletterte der Überschuss um fast das Doppelte nach oben – doch das gelang größtenteils nicht aus eigener Kraft.
Insgesamt konnte Amazon im letzten Quartal während des Weihnachtsgeschäfts 137,412 Milliarden US-Dollar erlösen und seinen Gewinn fast verdoppeln. Der Nettogewinn stieg auf 14,323 Milliarden US-Dollar. Doch diesen Sprung schaffte der Konzern nur bedingt aus eigener Kraft. Grund für den starken Gewinnanstieg war die Beteiligung an Rivian. Der Elektroautobauer war im November an die Börse gegangen und konnte kräftige Kurszuwächse verbuchen.
Das Kerngeschäft schwächelt
Das Hauptgeschäft im Heimatland legte um gerade einmal 9 % zu und generierte aufgrund von gestiegenen Kosten unterm Strich sogar Verluste. In Nordamerika setzte Amazon 82,360 Milliarden US-Dollar um, woraus man jedoch nur einen Verlust in Höhe von 206 Millionen US-Dollar generieren konnte. Im internationalen Geschäft stagnierten die Erlöse mit 37,272 Milliarden US-Dollar, die Verluste beliefen sich auf 1,627 Milliarden US-Dollar.
Und das obwohl der Konzern im November im Rahmen des Black Fridays und Cyber Mondays sein bislang erfolgreichstes Shopping-Wochenende feierte. Glänzen konnte wieder einmal mehr AWS. Die Cloud-Sparte konnte ihre Umsätze um 40 % im Jahresvergleich auf 17,780 Milliarden US-Dollar ausbauen. Operativ verdiente das Geschäftsfeld stolze 5,293 Milliarden US-Dollar und bleibt somit hochprofitabel.
Verhaltene Prognose
Operativ kam Amazon auf ein Betriebsergebnis von 3,460 Milliarden US-Dollar und damit auf nur noch rund die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr. Vor allem die angespannte Situation in den Lieferketten, aber auch der Fachkräfte-Mangel sowie die weiter gestiegenen Löhne und Frachtkosten drückten am Ende den Gewinn. Für das aktuell laufende Quartal rechnet man daher mit leicht rückläufigen Umsätzen in Höhe von 112 bis 117 Milliarden US-Dollar. Gegenüber dem Vorjahresquartal wäre das allerdings ein leichtes Plus im einstelligen Prozentbereich. Analysten zeigten sich mit rund 120 Milliarden US-Dollar positiver gestimmt.
Die Börse nahm die Zahlen sehr gut auf. Nach einem Plus von fast 18 % im nachbörslichen Handel notiert das Papier derzeit bei knapp +11 %. Haupttreiber dürfte der Preisanstieg des Prime-Angebots in den USA sein. Hier wird man ab März die Abo-Gebühren von 12,99 auf 14,99 US-Dollar im Monat anheben oder 139 US-Dollar jährlich verlangen. Zuletzt stieg die Jahresgebühr vor vier Jahren von 99 auf 119 US-Dollar. Auch hierzulande könnten die Prime-Gebühren also schon bald angepasst werden.