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Wohl um die eigene Hoheit über die Währung nicht zu gefährden, sprach sich die russische Zentralbank Mitte Januar noch für ein Verbot von Kryptowährungen aus und empfahl russischen Banken, das Geschäft mit Kryptowährungen einzustellen, entsprechende Transaktionen zu blockieren und den Betrieb von Kryptobörsen gänzlich zu untersagen.
Noch am gleichen Tag äußerte sich Wladimir Putin öffentlich zum Thema und sprach von einem "Wettbewerbsvorteil Russlands beim Bitcoin-Mining" sowie von weiteren Vorteilen wie dem Energieüberschuss des Landes oder von sehr gut ausgebildetem Personal in diesem Bereich. Heute nun folgte der Paukenschlag und es kommt alles ganz anders: Die russische Regierung soll sich mit der Zentralbank geeinigt haben, den Bitcoin und Co. fortan weniger streng zu behandeln. Bis zum 18. Februar will man neue Regularien ausformulieren.
Laut einem Bericht der russischen Zeitung Komersant sollen diese bereits in der zweiten Jahreshälfte, bzw. ab 2023 in Kraft treten. Dann könnten für Kryptowährungen in Russland die gleichen Bestimmungen gelten, wie für andere Anlageprodukte. So sollen Banken ganz offiziell entsprechende Handels-Lizenzen erhalten und als Kryptoplattformen auftreten dürfen, wobei andere Dienste aus dem Ausland ohne staatliche Lizenzierung strafrechtlich belangt werden sollen. Außerdem plant man neue Steuern auf Kryptowährungen. Das Mining soll laut Finanzminister Anton Siluanov weiterhin erlaubt bleiben.
Die neuen Regeln sollen zudem verhindern, dass die digitalen Vermögenswerte zur Finanzierung von Straftaten eingesetzt werden. Privatanleger will man hingegen stärken. Für alle Nutzer des Systems soll daher ein KYC-Verfahren verpflichtend werden, um sich ordnungsgemäß auszuweisen.
Dass der Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel wie in El Salvodor nach Russland kommen wird, gilt als unwahrscheinlich. Für Russland und vor allem für Wladimir Putin scheint das jedoch ein erster Schritt zu sein, sich langsam vom Dollar-System und dem Western loszulösen.