NEWS

Scalper-Bots 2.0 in Israel gesichtet

Jetzt werden Behördentermine knapp

Portrait des Authors


Jetzt werden Behördentermine knapp
12

Werbung

Scalper und die dazugehörigen Bots sind vielen Menschen seit der Knappheit von Grafikkarten oder der aktuellen Konsolengeneration von Sony und Microsoft ein Begriff. Aufgrund des geringen Angebots und der starken Nachfrage steigt der Preis und hier verdient der Scalper.

Scalper gibt es jedoch nicht nur bei Grafikkarten oder Videospielkonsolen. Auch bei Konzertkarten oder limitierten Sneakern kommen Bots zum Einsatz. Da es sich hier in der Regel jedoch um keine lebenswichtigen Produkte handelt, haben Scalper zwar einen schlechten Ruf und sind nicht gerade beliebt, allerdings handelt es sich hierbei sicherlich um ein Luxusproblem.

Ganz anders sieht dies nun jedoch in Israel aus. Hier kaufen Bots keine seltenen Schuhe oder Ähnliches, sie krallen sich stattdessen Termine bei israelischen Regierungsstellen. Diese werden unter anderem benötigt, um einen Reisepass zu verlängern, beziehungsweise zu beantragen. Was in Anbetracht einer anstehenden Reise eine verlängerte Wartezeit kaum zulässt. Aus diesem Grund zahlen die israelischen Bürger teilweise bis zu 100 US-Dollar für eine Terminreservierung, die im Normalfall völlig kostenlos ist.

Das die Behörden den Bots momentan noch völlig schutzlos ausgeliefert sind, dürfte offensichtlich sein. Hier laufen keine teuren Anti-Bot-Tools, wie dies zum Beispiel bei einem Onlineshop der Fall ist. Zwar wurde mittlerweile eine Captcha-Abfrage eingeführt, diese zeigte jedoch keinerlei Wirkung. 

Für die Scalper ist das Ganze ein sehr lukratives Geschäft. Da die Termine kostenlos sind, wird kein Kapital benötigt. Somit stellen die 100 US-Dollar einen puren Reingewinn dar - sieht man mal von den Betriebskosten des Bots ab. Die Scalper haben also ein sehr großes Interesse daran, so viele Termine wie möglich abzugreifen. 

Im Gegensatz zur Erhöhung der Anti-Bot-Maßnahmen wäre eine Anpassung im Vergabesystem der Termine sicherlich effektiver. Wenn jeder Bürger nur noch für sich selbst einen Termin buchen kann, sollte die Verfügbarkeit deutlich in die Höhe gehen. Die Scalper könnten dann nur noch gezielt für einzelne Nutzer botten. Was sich deutlich auf die Lukrativität des Verkaufes von israelischen Behördenterminen auswirken würde.