NEWS

Netflix gegen Konten-Sharing

Gegenmaßnahmen für 2023 geplant

Portrait des Authors


Gegenmaßnahmen für 2023 geplant
45

Werbung

Im kommenden Jahr will Netflix verstärkt gegen Konten-Sharing vorgehen. Dass dem Streamingdienst das Teilen der Benutzerkonten mit Personen außerhalb des eigenen Haushalts seit Längerem ein Dorn im Auge ist, sollte keine Überraschung mehr sein. Der Konzern hatte die unter den Nutzern beliebte Praxis lange Zeit ignoriert. Besonders während der Phase des Wachstums.

Nachdem das Unternehmen im Juli in zwei aufeinander folgenden Quartalen Nutzer verlor, möchte man nun verstärkt gegen diese gängige Praxis vorgehen – vorerst zumindest nur in den USA. Netflix konnte zuletzt etwas über 220 Millionen Abonnenten vorweisen. Laut dem Wall Street Journal nutzen mehr als 100 Millionen weitere Zuschauer den Dienst indem sie sich die Logindaten von Familienmitgliedern oder Freunden besorgen.

Der Konzern spekuliert, dass allein mit einer Gebühr von 3 US-Dollar pro Konto, um das Konten-Sharing zu legalisieren, nur in den USA und Kanada zu Mehreinnahmen von 721 Millionen US-Dollar führen könnten.

Dass dieser Schritt vielen Nutzern nicht gefallen dürfte ist, auch dem Netflix-Management bewusst und fürchtet weitere Nutzer an die zunehmend stärker werdende Konkurrenz an Streaming-Anbietern zu verlieren. Für welche Lösung sich der Konzern letztlich entscheiden wird, ist noch nicht final.

Das Konten-Sharing mittels IP-Adresse zu erkennen und zu unterbinden, erweist sich als schwierig. Denn so geraten auch Abonnenten ins Fadenkreuz, die zwischen zwei Wohnorten pendeln oder viel reisen und den Dienst etwa im Hotel nutzen möchten.

Wie diese Überlegungen in der Praxis aussehen können, machen die Tests des Konzern in Ländern wie Südamerika deutlich. Konten, die mit mehr als zwei Personen außerhalb des eigenen Haushalts geteilt werden, müssen eine Zusatzgebühr entrichten. Wird diese nicht gezahlt, müssen alle Nutzer binnen 15 Minuten ein Passwort eingeben, welches nur dem Kontenbesitzer mitgeteilt wird.

Das macht die Nutzung von Konten-Sharing nicht unmöglich. Aber mindestens deutlich nerviger als bisher, wenn während der Nutzung wiederkehrend Passwörter verlangt werden.

Quellen und weitere Links KOMMENTARE (45)