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Microns Lager explodieren

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Microns Lager explodieren
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Die Speicherhersteller stecken in der Krise – Grund dafür ist eine rückläufige Nachfrage bei gleichzeitig starken Überkapazitäten. Micron lässt mit den vor kurzem veröffentlichten Zahlen aber einen konkreten Einblick zu.

Dabei trifft es bei Micron jeden Geschäftsbereich. Der Konzern gibt an, dass der Umsatz gegenüber dem Vorjahr insgesamt um 47 % auf 4,1 Milliarden Dollar eingebrochen ist. Damit macht der Konzern seit langer Zeit erstmals wieder Verluste. Besonders Microns Kerngeschäft, der DRAM, blutet in der aktuellen Situation aus. Neben dem zusammengebrochenen Absatz sinkt auch der durchschnittliche Preis stetig. Allein gegenüber dem vorherigen Quartal sank dieser um über 20 %. Auch das NAND-Geschäft macht keine bessere Figur.

Problematisch für Micron ist der enorme Lagerbestand, den der Konzern mit einem Warenwert von 8,4 Milliarden Dollar angibt. Umgerechnet ergibt das eine Lagerreichweite von 214 Tagen. Das übertrifft nochmals das vorherige Quartal mit 139 Tagen.

Nicht verwunderlich sind daher geplante Einsparungen. Diese resultieren in nach unten korrigierten Investitionen. Für das Fiskaljahr 2023 bedeutet das eine Kürzung auf etwa 7 Milliarden Dollar.

Gleichzeit verschieben sich dadurch auch geplante Herstellungsverfahren weiter nach hinten. Die erst vor kurzem vorgestellte 1-Beta-Generation wird verzögert eingeführt. Die erstmals EUV als Belichtungsquelle nutzende 1-Gamma-Generation wird sogar bis auf 2025 verschoben.

Bis die Einsparungen Wirkung entfalten wird etwas Zeit ins Land gehen, Micron rechnet daher auch für das nächste Quartal mit einem deutlich geringeren Umsatz und verspricht erst für die Zeit danach Besserung. Grundsätzlich trifft die Krise nicht nur Micron. Auch andere Branchengrößen wie Samsung und Sk hynix, die unmittelbar mit Micron konkurrieren, dürften ähnliche Probleme haben. Allerdings mauern diese und gewähren (bislang) keinen konkreten Einblick diesbezüglich in ihre Zahlen.

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