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Für Morgen den 19. Januar ist die Veröffentlichung der Netflix Quartalszahlen angesetzt. Und wie es aussieht, sollten sich Anleger schon mal auf düstere Aussichten einstellen. Denn die Probleme von Netflix türmen sich allmählich auf.
Erlebten diverse Streaminganbieter während der Corona-Pandemie noch einen regelrechten Boom, so ist der Höhenflug mittlerweile zu Ende und gerade Netflix schlägt dabei sehr hart auf. Nicht nur, dass der Zugewinn an Abonnenten kontinuierlich versiegt, so musste der Konzern Mitte 2022 einen herben Rückschlag, durch seinen Rückzug aus dem Russland-Geschäft, verzeichnen und verlor in der Folge erstmals mehr Kunden als es dazu gewinnen konnte.
Die anhaltende weltweite Konsumflaute, als mittelbare Folge des Ukraine-Krieges, dürfte dem Wachstum ebenfalls nicht zuträglich sein. Die Nachrichtenagentur Reuters ermittelt vor allem drei relevante Faktoren, die das Wachstum von Netflix weiter hemmen werden. Zum einen führen die gestiegen Verbraucherpreise dazu, dass immer mehr Nutzer eine gründlichere Kosten-Nutzen-Abwägung durchführen und sich gegen die Angebote von Netflix entscheiden. Hinzu gesellt sich eine signifikante Inflationsrate, die gleich auf zwei Wirkungsweisen dem Konzern zu schaffen macht. Denn zum einen erhöht sie die Produktionskosten, egal für was, Netflix muss dafür mehr zahlen als noch vor einigen Jahren. Auf der anderen Seite schaden dem Konzern aber auch die Maßnahmen zur Eindämmung der Inflation. Denn Filme machen ist teuer und verschlingt enorme Summen. Dieses Geld muss Netflix sich leihen und dafür immer höhere Zinsen zahlen. Zu guter Letzt macht auch die immer stärker gewordene Konkurrenz Netflix Probleme. Viel Material ist aus dem Sortiment verschwunden und nun bei anderen Anbietern zu finden.
Doch noch ein weiteres Problem deutet sich an. Das erst kürzlich von Netflix eingeführte neue Abo-Modell mit Werbung kommt bei Konsumenten offenbar nicht gut an. Die Einschnitte die Nutzer hinnehmen müssen, also ein eingeschränktes Angebot, dazu mit Werbung und das zu einem Preis von hierzulande fast 5 Euro, sind unattraktiv.
Analysten gehen daher von einem Wachstum im vergangenen Quartal von gerade einmal 1,7 % aus, der niedrigste Wert seit der Konzern 2002 seinen Börsengang feierte. Eventuell schaffen die von Netflix geplanten Maßnahmen gegen das Konten-Sharing neue Wachstumsimpulse.