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Wafer-Preise

Nach dreijährigem Anstieg deutet sich Entspannung an

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Nach dreijährigem Anstieg deutet sich Entspannung an
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Für die Halbleiterindustrie waren die vergangenen Jahren ein Auf und Ab. Nachdem sie während der Corona-Pandemie noch einen regelrechten Boom erlebte, befeuert durch hoch Nachfrage nach PC-Equipment und Kryptomining, brach der Absatz in Folge des Ukraine-Krieges regelrecht ein.

Die Entwicklung wirkt sich auch auf die Basis der Halbleiterindustrie, die Herstellung der Silizium-Wafer, aus. Die Silizium-Wafer sind ein wesentlicher Rohstoff bei der Halbleiterherstellung und dienen daher als Schlüsselindikator für die Beobachtung der Dynamik des Marktes.

Vermutet wird, dass sich der Preisverfall von den sechs und acht Zoll Wafern auch die auf 12 Zoll großen ausweiten wird. Die Branche nimmt kein Blatt vor den Mund und spricht indes davon, dass auch dort die Bestände an Wafern in den Fabriken zum jetzigen Zeitpunkt überlaufen.

Der Einbruch der Endverbrauchernachfrage – angefacht durch Zinserhöhungen und Inflation – hat bereits für das vierte Quartal des letzten Jahres dazu geführt, dass die Spotpreise anfingen sich zu entspannen. Wohlgemerkt zum ersten Mal seit mehr als drei Jahren.

Der Spotpreis für sechs Zoll Wafer, bei denen die Nachfrage allerdings eh relativ schwach ist, sank in dem Quartal um einen einstelligen Prozentsatz. Der der acht Zoll Wafer stieg aufgrund der anhaltenden Angebotsknappheit noch leicht an. Der Preis für 12-Zoll-Wafer notierte zuletzt relativ stabil, aber die Branche machte kein Geheimnis daraus, dass die Kunden eine Preissenkung gefordert haben und Verhandlungen im Gange sind. Denn im vierten Quartal des vergangenen Jahres ist die Kapazitätsauslastung der Kunden deutlich gesunken. In der Folge müssen auch die Wafer-Hersteller ihre Lagerbestände anpassen und die Produktion reduzieren.

Während die Spotpreise für Silizium-Wafer anfingen sich zu entspannen, hat sich dies bisher noch nicht auf die Vertragspreise ausgewirkt. Viele Kunden haben aber wohl darum gebeten, Lieferungen zu verzögern, sodass sich die für das erste Halbjahr geplanten Lieferungen in die zweite Jahreshälfte verschieben werden.

Ob sich die Preisentwicklung ohnehin jemals bis zu den Endverbrauchern durchschlägt, ist ungewiss. Wahrscheinlich werden die Chip-Produzenten die Einsparungen beim Wafer-Einkauf nicht weitergeben, um den geringeren Absatz ihrer Produkte zu kompensieren.