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Coinbase im Kryptowinter

US-Handelsbörse rutscht in die roten Zahlen

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US-Handelsbörse rutscht in die roten Zahlen
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Das Jahr 2022 war für Bitcoin, Ethereum und Co. kein leichtes. Die Kurse sämtlicher Kryptowährungen gaben innerhalb der letzten zwölf Monate noch weiter nach und entfernten sich teils deutlich von ihren Allzeithochs. Das hatte auch Auswirkungen auf die größte US-amerikanische Kryptobörse Coinbase, welche im Gegensatz zu vielen Konkurrenten als börsennotiertes Unternehmen verpflichtet ist, regelmäßig seine Zahlen offen zu legen.

Wie das US-Unternehmen am Dienstag bekannt gab, musste man auch im vierten Quartal 2022 einen herben Verlust hinnehmen. Unterm Strich stand man fast 557 Millionen US-Dollar in den Miesen. Es ist bereits das vierte Quartal mit negativem Vorzeichen in Folge, wobei die Verluste zuletzt eher stagnierten. Für das Gesamtjahr 2022 beläuft sich das Minus auf fast 2,63 Milliarden US-Dollar, womit die Gewinne aus dem Vorjahr deutlich aufgezehrt wurden. 2021 kam noch auf einen Nettogewinn in Höhe von rund 3,62 Milliarden US-Dollar.

Aufgrund des geringen Interesses durch die deutlich gefallenen Kurse der Kryptowährungen ging das Transaktionsvolumen, das Coinbase verarbeiten durfte und womit die Plattform Umsätze erzielt, erheblich zurück. Zuletzt verbuchte die Börse nur noch ein Handelsvolumen von etwa 145 Milliarden US-Dollar. Ein Jahr zuvor verarbeitete man noch Transaktionen in Höhe von rund 547 Milliarden US-Dollar. Mit einem Anteil von 35 % des Handelsvolumens bleibt der Bitcoin unangefochten auf Platz 1, gefolgt von Ethereum mit 19 %. Danach folgen sämtliche weitere Altcoins.

Das führte bei Coinbase im letzten Quartal zu Umsätzen in Höhe von rund 605 Millionen US-Dollar, was im Jahresvergleich nur noch etwa einem Viertel entspricht. Für das Gesamtjahr 2022 haben sich die Erlöse von 7,36 auf rund 3,15 Milliarden US-Dollar nahezu halbiert. Coinbase hat sich deshalb einen Sparzwang aufgezwungen. Aktuell beschäftigt das Unternehmen 3.730 Mitarbeiter und damit 780 Vollzeitangestellte weniger als noch vor einem Jahr.

Die gesamte Kryptowelt ist aktuell sehr volatil. Hohe Inflationszahlen, steigende Zinsen, geopolitische Spannungen aber auch kriminelle Machenschaften – beispielsweise rund um den Kollaps der Kryptobörse FTX im November – sorgen für teils heftige Kursbewegungen und damit einen Vertrauensverlust an den Märkten. Anleger zogen 2022 massenhaft Geld ab.