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Apple hat in einem Kartellrechtsverfahren in Russland im Streit mit Kaspersky Lab den Kürzen gezogen und musste im Anschluss 906 Millionen Rubel, umgerechnet etwa 11,4 Millionen Euro, an die Russische Föderation zahlen. Das Verfahren zog sich über mehrere Jahre hin und begann damit, dass Apple im Jahr 2019 die neuste Softwareversion der App "Safe Kids" des russischen Sicherheits-Softwareherstellers Kaspersky Lab ablehnte und damit drohte, diese aus dem eigenen App-Store zu verbannen.
Die App stellt laut Hersteller eine Kindersicherung dar, mit deren Hilfe es möglich ist, Kinder vor unangemessenen und schädlichen Inhalten zu schützen. Darüber hinaus erhielt die App eine Funktion mit der sich die Bildschirmzeit pro Kind und Gerät limitieren ließ. Diese Funktion gefiel Apple überhaupt nicht und begründete seinen Schritt damit, dass die App zum Blockieren des Safari-Browsers unzulässige Konfigurationsprofile verwende.
Kaspersky Lab sah hinter dieser Maßnahme und der Begründung aber weniger ein technisches Motiv, als vielmehr ein ökonomisches. Denn seit iOS 12 bietet Apple selber ein Feature unter der Bezeichnung Bildschirmzeit an, mit äquivalenter Funktionalität. Insofern vermutete Kaspersky Lab, dass Apple versucht, Funktionen von Drittanbieter-Apps zu unterdrücken, die Features des eigenen Betriebssystems von Apple kannibalisieren.
So sah es letztlich auch die russische Wettbewerbsbehörde Federal Antimonopoly Service (FAS) und verhängte gegen Apple eine Strafzahlung, weil der Konzern seine Marktmacht missbraucht hätte und so andere Softwarehersteller benachteiligt habe. In der Folge kämpfte sich Apple durch den Instanzenzug um die Entscheidung anzugreifen, unterlag aber letztlich in jeder Instanz. Wie die FAS auf Telegram mitteilte sei Apple inzwischen der Anordnung nachgekommen und hätte die Strafe gezahlt.