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Erst vor Kurzem wurde bekannt, dass Intel seine Pläne bezüglich des Baubeginns der neuen Chip-Fabrik bei Magdeburg wohl verlangsamen würde. Ursprünglich sollten bereits die Baumaschinen rollen und das Werk 2027 soweit sein, dass die Produktion anlaufen könne. Die durch die Inflation und Energiekrise angefachten Preise veranlassten Intel jedoch dazu, die mit der Bundesregierung bereits ausgehandelten Subventionen in Höhe von 6,8 Milliarden Euro zu überdenken. Wie es scheint, ist dieser Zuschuss Intel mittlerweile viel zu niedrig, denn der Konzern fordert nun nochmals vier bis fünf Milliarden Euro mehr.
Begründet werden diese Bestrebungen mit explodierenden Kosten an nahezu allen Fronten. Neben den deutlich gestiegenen Kosten für die Baumaterialien kämen die erhöhten Energiekosten hinzu. Intel kalkuliert die Errichtungskosten des Werkes anscheint derzeit mit etwa 30 Milliarden Euro. Anfänglich ging man hinsichtlich des Projekts noch von circa 17 Milliarden aus.
Zudem befürchtet der Konzern, dass das Projekt im weltweiten Wettbewerb nicht bestehen könne. Intel kokettiert daher mit der Errichtung an anderen Standorten, um zusätzlichen Druck auf die Politik auszuüben. Grundsätzlich ginge es darum, ein Werk in Europa zu errichten, dieses müsse nicht zwangsläufig auch in Deutschland stehen. Aber auch die Subventionen in anderen Teilen der Welt machen Standorte außerhalb Europas zunehmend interessanter. Es scheint, dass der Subventionswettlauf schon in vollem Gange ist.
Aus dem deutsche Wirtschaftsministerium ist indes nichts Konkretes zu vernehmen, man plane weiterhin 20 % der weltweiten Halbleiter bis 2030 in der europäischen Union herstellen zu wollen. Allerdings werden mittlerweile auch die Kritiker an dem Intel-Projekt immer lauter, die die Milliarden-Subventionen in eine reine Chip-Produktion lieber in hier ansässiger Forschung und Entwicklung sehen würden.