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Eigentlich sollte der Umstieg von DDR4- auf DDR5-Arbeitsspeicher ein fliegender Wechsel sein. Allerdings tut sich die neue Generation noch schwer am Markt und findet bisher kaum Absatz. In der Folge stapeln sich die Bestände in den Lagern der Hersteller, wie auch bei den Zulieferern. Hauptsächlich verantwortlich dafür ist die niedrige Kauflaune der Konsumenten. Das Geld wird aufgrund gestiegener Kosten in beinahe allen Lebensbereichen zusammengehalten, Investitionen in neue PCs werden dagegen vorerst ausgesetzt. Dazu kommt, dass viele Kunden zuletzt wohl während der Corona-Pandemie neue PC-Systeme angeschafft haben. Insofern fehlt sogar der Bedarf für Neugeräte, die kürzlich angeschafften Geräte werden einfach länger genutzt.
Das Problem ist wohl auch strukturell: Es recht nicht, einfach nur neuen DDR5-Arbeitsspeicher zu beschaffen. Um diesen nutzen zu können, muss in der Regel ein neues Mainboard mitsamt passendem Prozessor dazu gekauft werden. Insofern hilft es den Herstellern von RAM leider nicht, dass sie die Preise für DDR5-Arbeitsspeicher immer weiter abgesenkt haben.
Nicht nur der private Endkundenbereich macht es DDR5 schwer, am Markt endlich Fuß zu fassen, auch in der Server-Sparte läuft es alles andere als gut. Viele Tech-Konzerne sahen sich wegen stark gestiegener Kosten und Wiedereinführung der Zinsen gezwungen, enorme Personalbestände abzubauen. Die Investition in neue Server-Systeme wird daher ebenfalls eher auf die lange Bank geschoben. Immerhin rechnet die Branche für diesen Bereich mit einer Besserung der Situation in der zweiten Jahreshälfte. Dann soll DDR5-RAM immerhin etwa ein Viertel der Marktanteile ausmachen. Eine generelle Besserung der Situation soll jedoch erst 2024 eintreten.
Hoffnung könnte die seit Kurzem eingesetzte Investitionswut hinsichtlich neuer KI-Modelle machen. Microsoft ist derzeit gezwungen, den eigenen Mitarbeitern den Zugang zu Hardware-Ressourcen zu rationieren. Der Konzern kommt mit der Beschaffung neuer Hardware für die Umsetzung seiner KI-Strategie kaum hinterher.