NEWS

Speicherkriese

Nachfrage-Einbruch drückt die Preise immer stärker

Portrait des Authors


Nachfrage-Einbruch drückt die Preise immer stärker
17

Werbung

Wie die Marktforscher von TrendForce berichten, sind die durchschnittlichen Preise von DRAM im 1. Quartal 2023 bereits um 20 % gefallen. Der Preisrückgang könnte sich auch im nächsten Quartal fortsetzen, wahrscheinlich aber immerhin auf 10 bis 15 % verlangsamen. Rosig sieht es allerdings für keine DRAM-Sparte aus. Derzeit ist nicht abzusehen, ob sich die Nachfrage im zweiten Halbjahr 2023 erholen wird. Diese Ungewissheit drückt massiv auf die Preise, da die Hersteller immer noch mit hohen Lagerbeständen zu kämpfen haben. Die Preise werden sich laut TrendForce daher nur erholen können, wenn es zu einem erheblichen Rückgang bei der Produktion kommt. Genau dies sollen bereits mehrere Anbieter wie Micron und SK hynix in die Wege geleitet haben.

Beim PC-DRAM sitzen die Käufer noch auf etwa 9-13 Wochen Lagerbeständen, was dazu geführt hat, dass die Abnahmemenge in den letzten drei Quartalen drastisch zurückgegangen ist. Obwohl die Hersteller die Produktion im PC-DRAM-Segment bereits gesenkt haben, wird der Preis für DDR4-Module mit 8 GB im zweiten Halbjahr 2023 wahrscheinlich nochmals um mehr als 10 % sinken. 

Auch bei dem einstigen Hoffnungsträger der Branche, den Server- und Cloud-Anbietern, zeichnet sich ein düsteres Bild ab. Als Reaktion auf die gesunkene Verbrauchernachfrage, haben die Anbieter den Anteil von Server-DRAMs in ihrem Produktportfolio erhöht. Allerdings kaufen auch die Betreiber von großen Server-Farmen nicht mehr in dem Maßstab ein wie früher, weshalb sich auch dort enorme Lagerbestände aufgetürmt haben. In der Folge wird auch in dem Segment mit einem Preisverfall von 13 bis 18 % für das zweite Quartal gerechnet.

Bezüglich Grafikkarten sieht es nicht besser aus. Offenbar hat das aktuelle Interesse an künstlicher Intelligenz noch keinen nennenswerten Einfluss auf die Nachfrage. Für ein Mainstream-Produkt, wie etwa 16 GB GDDR6, prognostiziert TrendForce einen weiteren Rückgang beim Preis um 10 bis 15 %.
Die DRAM-Bestände der Smartphone-Hersteller sollen hingegen wieder ein relativ gesundes Niveau erreicht haben. Allerdings fahren diese mittlerweile eher eine konservative Produktionsstrategie, was bedeutet, dass sich auch dort die Nachfrage nicht sobald erholen wird. Daher wird auch in dem Segment mit einem weiteren Preisrückgang von 10 bis 15 % gerechnet. 

Quellen und weitere Links KOMMENTARE (17)