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Das Auftauchen von ChatGPT löste bei Google schon recht früh Panik aus. Offenbar machte der Konzern die neue Technologie, in Form eines Chatbots der direkt Antworten formuliert, statt die Nutzer erst danach suchen zu lassen, schnell als existenzielle Bedrohung des eigenen Geschäftsmodells aus. Dabei ist die einfache weiße Seite mit dem Firmenlogo und einem leeren Balken in der Mitte eine der meistgenutzten Webseiten der Welt. Dass diese Vorherrschaft nicht in Stein gemeißelt ist, bekommt der Konzern aktuell zu spüren. Denn mit Samsung denkt der erste große Google-Kunde darüber nach, die Standardsuchmaschine auf seinen Geräten zu verändern. Bing wird dabei allerdings nicht namentlich genannt.
Damit stellen die Überlegungen Samsungs den ersten potenziellen Riss in Googles scheinbar uneinnehmbaren Suchgeschäft dar, das im letzten Jahr immerhin 162 Milliarden Dollar wert war. Obwohl nicht sicher ist, dass Microsofts Engagement mit der künstlichen Intelligenz der Hauptgrund dafür ist, dass Samsung nach 12 Jahren Dauernutzung einen Wechsel in Erwägung zieht, so nimmt das der bisherige Branchenprimus Google allerdings fest an. Der Vertrag wird derzeit noch verhandelt und das Ergebnis ist noch offen.
Mit dem Samsung-Vertrag stehen geschätzte drei Milliarden Dollar an Jahreseinnahmen auf dem Spiel. Weitere 20 Milliarden Dollar sind an einen ähnlichen Vertrag mit Apple gebunden, der dieses Jahr ebenso zur Verlängerung ansteht.
Neben der ökonomischen Bedeutung schockierte offenbar schon die Vorstellung, dass Samsung, das jedes Jahr Hunderte von Millionen Smartphones mit Googles Android-Software herstellt, überhaupt einen Wechsel der Suchmaschine in Erwägung zieht, Google und seine Mitarbeiter. In der Folge versucht Google seine Suchmaschine schnell an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Unter dem Projektnamen Magi sollen neue Funktionen in die Google-Suche Einzug halten und Nutzern ein weitaus individuelleres Erlebnis bieten, als der derzeitige Dienst des Unternehmens tut.