Werbung
Seit einigen Wochen ist es um Netflix wieder etwas ruhiger geworden. Hatte der Streaminganbieter zunächst nur damit kokettiert das Teilen der Abo-Zugänge zu erschweren, sollte es Anfang des Jahres dann richtig los gehen. Doch bereits kurze Zeit nachdem der Konzern seine Pläne veröffentlicht hatte, zog dieser sie im Anblick einer enormen medialen Entrüstung schnell wieder zurück. In der Folge sollte das neue Angebot erst mal in kleineren Märkten getestet und die Akzeptanz der Nutzer evaluiert werden.
Den Anfang machten Kanada, Neuseeland, Portugal und Spanien. In diesen Ländern verlangt Netflix von seinen zahlenden Nutzern seit Anfang des Jahres, dass sie einen primären Standort für ihr Konto festlegen. Wenn in Zukunft jemand, mit dem sie nicht zusammenleben, ihr Konto nutzt, weist Netflix sie darauf hin, ein zusätzliches Mitglied zu kaufen. Netflix erlaubt laut eigenen Angaben bis zu zwei zusätzliche Mitglieder pro Konto, und die Gebühr pro zusätzlichem Nutzer variiert je nach Land. In Portugal sind dies beispielsweise 3,99 Euro zusätzlich. Das neue Modell wurde laut Netflix gut angenommen.
Mit der Veröffentlichung der aktuellen Quartalszahlen hat Netflix aber nun bekannt gegeben, dass das sogenannte Paid Sharing im zweiten Quartal auch auf andere Länder, darunter auch die USA, ausgedehnt werden soll. Deutschland wurde nicht explizit genannt. Allerdings kann davon ausgegangen werden, dass eine Maßnahme die so wichtige Märkte wie die USA betrifft, auch für Deutschland vorgesehen ist.
Hinsichtlich der Quartalszahlen blieb Netflix leicht hinter den Erwartungen der Analysten für das erste Quartal zurück. Das Unternehmen gab an, im ersten Quartal 2023 8,16 Milliarden Dollar umgesetzt zu haben. An der Wall Street hatte man mit 8,18 Milliarden Dollar einen etwas höheren Wert erwartet. Allerdings konnte der Streaminganbieter einen minimal höheren Gewinn als den erwarteten verzeichnen. Die weitere Verbreitung des Paid Sharings könnte Netflix Bestrebungen nach mehr Einnahmen durchaus zuträglich sein.