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Speicherpreise

Schwache Serveraufträge und hohe Lagerbestände lassen Preise weiter einbrechen

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Schwache Serveraufträge und hohe Lagerbestände lassen Preise weiter einbrechen
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Neuste Prognosen zeigen, dass die Speicherpreise ihre Talsohle noch nicht erreicht haben. Die Branchenbeobachter von TrendForce mussten daher ihren zuletzt geäußerten Optimismus, dass sich der Preisverfall verlangsamen werde, korrigieren. Denn die neuesten Untersuchungen der Branchenkenner deuten darauf hin, dass die Produktionskürzungen bei DRAM und NAND Flash nicht mit der schwächeren Nachfrage Schritt gehalten haben. Dies wiederum soll zu weiter sinkenden Preisen im zweiten Quartal 2023 führen. Die DRAM-Preise sollen insgesamt um weitere 13 bis 18 % fallen. NAND Flash-Speicher soll ein Rückgang von 8 bis 13 % bevorstehen.

Der signifikante Rückgang der DRAM-Preise wird hauptsächlich auf die hohen Lagerbestände von DDR4 und LPDDR5 für PC, Server und mobile Geräte zurückgeführt. Diese Bereiche machen zusammen über 85 % des DRAM-Verbrauchs aus. Der Marktanteil von DDR5 ist dabei nach wie vor kaum erwähnenswert.

Im DRAM-Geschäft reichte die Reduzierung der Produktion nicht aus, um gegen die hohen Lagerbestände anzukommen. Das noch weiterhin reichliche Angebot an DDR4 verhindert hier eine Trendumkehr. Im Gegensatz dazu sind die Preise für DDR5 im Vergleich zu DDR4 dank des knapperen Angebots nur moderat gesunken. Insgesamt wird für das zweite Quartal 2023 für den PC-DRAM ein weiterer Preiseinbruch zwischen 15 bis 20 % erwartet.

NAND-Flash ist in erster Linie vom Preisverfall bei den Enterprise-SSDs und Universal Flash Storage (UFS) betroffen. Auf diese beiden Produkte entfallen über 50 % des gesamten NAND-Flash-Verbrauchs. Das Überangebot auf dem Markt hat sich noch nicht nennenswert verkleinert. Denn die Servernachfrage hat sich erneut abgeschwächt und musste nach unten korrigiert werden, was den Druck auf die Lagerbestände der Hersteller zusätzlich verschärft.

Die Folgen dieses Abwärtsstrudels sind zudem mittlerweile bei den Speicherherstellern angekommen. SK Hynix beispielsweise fuhr erstmals seit vielen Jahren wieder massive Verluste ein.

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