Werbung
Obwohl 5G hierzulande nicht flächendeckend verbreitet ist, wird bereits eifrig an Nachfolgetechnologien geforscht. Was aber alle auf Funkwellen basierenden Ansätze gemein haben, ist ihre absehbare Limitierung aufgrund der beschränkten Bandbreite. Der deutsche Harald Haas, welcher einen Lehrstuhl für mobile Kommunikation an der Universität Edinburgh inne hat, hat an einer Alternative auf der Basis von Licht geforscht und wird dafür nun sogar mit europäischen Erfinderpreis ausgezeichnet.
Der Datentransfer mit Licht hat von Haas den Namen Light Fidelity, kurz LiFi, bekommen, angelehnt an das im englischen häufig genutzte Wort WiFi. Im Prinzip ist der Ansatz simpel. Statt bisher Funkwellen für die Übertragung von Daten zu benutzen, verwendet Haas eine modifizierte LED um selbiges mit Lichtwellen umzusetzen. Die Vorteile dieses Ansatzes liegen dabei auf der Hand. Die Bandbreite des Lichts ist nämlich etwa dreitausend Mal größer als die des gesamten Funkspektrums zusammen. Auch unterliegen diese Wellenlängen bisher noch keinerlei Regularien. Das heißt auch, dass für die Nutzung keine Lizenzen erworben werden müssen. Haas selbst nennt es eine "unendliche Ressource, die wir nutzen wollen, um kommunizieren zu können".
Dabei ist der gesamte Ansatz lange nicht mehr so akademisch wie es zunächst den Anschein hat. Das nötige Modul zum Senden und Empfangen ist bereits fünf mal zehn Millimeter klein. Damit würde es bereits in aktuelle Smartphones hineinpassen. Und exakt das ist auch Haas Vision. Statt weiterer Kameramodule in Smartphones unterzubringen, sieht er in seiner Erfindung eine echte Innovation, eine Revolution für die kabellose Kommunikation. Bereits in zwei bis drei Jahren könnten schon die ersten LiFi-fähigen Smartphones auf den Markt kommen.
Neben der zivilen Nutzung zeigt insbesondere auch das Militär großes Interesse an dem neuen Ansatz zur Datenübertragung. Denn neben seiner enormen Leistungsfähigkeit bietet die Datenübertragung mit Licht auch andere wichtige Vorteile. So wird das Signal bereits sicher durch einfache Wände und Decken abgeschirmt und kann so viel schwieriger abgefangen werden.