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Activision-Übernahme

Britische CMA gesprächsbereit, Microsoft hat es aber eilig

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Britische CMA gesprächsbereit, Microsoft hat es aber eilig
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Nach dem aktuellen Gerichtsurteil aus den USA scheint die Übernahme von Activision-Blizzard durch Microsoft wieder realistischer geworden zu sein. Eine nicht zu vernachlässigende Baustelle bildet bei der Umsetzung des Vorhabens aber nach wie vor das Veto der britische Kartellbehörde Competition and Markets Authority (CMA). 

Ursprünglich hatte die CMA die Übernahme noch im Frühjahr diesen Jahres wegen Bedenken hinsichtlich einer möglichen Monopolstellung Microsofts in Cloudgeschäft blockiert. Nach dem Urteil von Richterin Jacqueline Scott Corley vom Dienstag zeigen sich aber sowohl Microsoft als auch die CMA zu Verhandlungen bereit. 

Die CMA gesteht den Parteien dabei die Möglichkeit zu, die vertraglichen Modalitäten neu zu verhandeln und so das Veto wegen wettbewerbsrechtlicher Bedenken zu beseitigen. Allerdings hat diese Option für Microsoft einen nicht unwesentlichen Haken. Denn die Aufsichtsbehörde stellt dem Konzern gegenüber klar, dass dies auch eine neue Untersuchung mit sich bringen würde, mit allen entsprechenden Formalitäten und Fristen.

Gerade letzteres ist für Microsoft aber ein Grund die Übernahme so schnell wie möglich erfolgreich abzuschließen, denn in den bisherigen Verträgen mit Activision-Blizzard wurde festgehalten, dass der Kauf des Spieleherstellers bis zum 18. Juli 2023 vollzogen sein muss. Wird diese Frist nicht eingehalten, kommt es automatisch zu Nachverhandlungen beim bisher festgelegten Preis. Ungünstig für Microsoft ist an dieser Stelle das von Blizzard erst kürzlich veröffentlichte Diablo 4, welches sich hervorragend verkauft und den Wert des Spieleherstellers weiter nach oben treibt. Im Internet spekulieren Branchenkenner daher, dass für Microsoft die Übernahme nach dem 18. Juli um einige Milliarden teurer werden könnte. 

Es ist unklar, wie Microsoft auf diese Lage reagieren wird. Anzunehmen wäre, dass der Konzern tatsächlich, wie vor einiger Zeit bereits angedeutet, den Spielehersteller, zumindest temporär, von britischen Markt nimmt.