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Disney hat angekündigt, nach dem Vorbild von Netflix, gegen die gemeinsame Nutzung von Benutzerkonten vorgehen zu wollen. Auf der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens am Mittwoch gab der Vorstandsvorsitzende Bob Iger zu verstehen, dass das Unternehmen die beliebte Praxis des Konten-Sharings für die eigenen Streamingdienste überprüfen möchte und im Laufe des Jahres Einzelheiten hinsichtlich möglicher Eindämmungsmaßnahmen bekannt geben werde.
Disney vereint dabei drei Streaming-Dienste unter seinem Dach, das Flaggschiff bildet Disney+. Mit zu den Angeboten des Konzerns zählen aber auch noch Hulu und ESPN+. Das Unternehmen hat darüber hinaus angekündigt, dass es in den USA bald eine Ein-App-Erfahrung anbieten wird, die Hulu-Inhalte in Disney+ integriert, wobei die eigenständigen Optionen zumindest zunächst erhalten bleiben.
Potentielle Maßnahmen gegen das Account-Sharing sollen allerdings frühestens 2024 eingeführt werden. Zudem sagte Iger während der Veranstaltung, dass die Initiativen zur Verhinderung des Passwort-Sharings auch nicht im kommenden Jahr abgeschlossen werden sein.
Der Schritt kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Disney und seine Konkurrenten nach Wegen suchen, um Streaming-Angebote profitabel zu machen. Den nach wie vor macht auch Disney mit seinen Angeboten keinen Gewinn. Um das zu ändern, konzentriert sich das Unternehmen auf eine Reihe von Maßnahmen wie die Kürzung der Ausgaben für produzierte Inhalte, die Einführung billigerer, werbegestützter Optionen und eben die Verhinderung der gemeinsamen Nutzung von Konten.
Daneben soll die werbefreie Version von Disney+ teurer werden. Mit 13,99 US-Dollar im Monat wird das Angebot in den USA dann doppelt so viel kosten wie einst zum Start im November 2019. In den USA bietet das Unternehmen seinen Kunden bereits eine Version mit Werbung an, welche deutlich günstiger ist. Laut Iger entscheiden sich rund 40 % der Neukunden für den Tarif mit eingeblendeter Werbung. Im November diesen Jahres soll diese Variante dann auch in ausgewählten Märkten innerhalb Europas erscheinen. Auch hier werden dann die Preise des werbefreien Angebots steigen.