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Dass Intel sich final für den Standort Magdeburg entschieden hat, um dort seine neueste europäische Fertigungsanlage zu errichten, kommt auch der Forschungslandschaft in der Umgebung zugute. Denn Intel Labs hat Kooperationen mit sechs Hochschulen in Sachsen-Anhalt ankündigt. Gemeinsam mit der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU), der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), der Hochschule Harz, der Hochschule Anhalt, der Hochschule Magdeburg-Stendal (h2) und der Hochschule Merseburg will Intel eine Basis für die Ausbildung zukünftiger Fachkräfte und den Aufbau eines Halbleiter-Ökosystems ermöglichen.
Bis Jahresende plant der Konzern rund 1,2 Millionen Euro für das Hochschulsystem in Sachsen-Anhalt bereitzustellen. Daneben will Intel Labs die Zusammenarbeit auch mit Universitäten in ganz Deutschland weiter ausbauen.
Im Rahmen der Kooperation mit den Hochschulen in Sachsen-Anhalt will das Unternehmen helfen, neue Kurse, Module und praxisnahe Projekte zu erarbeiten. Die Studierenden sollen so mit den nötigen Fähigkeiten ausgestattet werden, um in der Halbleiterindustrie arbeiten zu können. Ziel ist es, in der Region Innovationen voranzutreiben und das Bundesland als wichtigen Standort für fortschrittliche Halbleiterfertigung und Forschung innerhalb Europas zu stärken.
An der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg wurde beispielsweise ein Master of Science in Advanced Semiconductor Nanotechnologies (Start: WS 2023/24) sowie ein Master of Engineering in Computational Methods in Engineering (Start: WS 2023/24 oder 2024/25) eingeführt. An der Hochschule Magdeburg-Stendal findet sich seit Sommer das Modul Mikroelektronik und Chipfertigung (Start: SS 2023) im Programm wieder.
Darüber hinaus haben die OVGU und die Hochschulen Harz, Anhalt, Merseburg und Magdeburg-Stendal gemeinsam den neuen Kooperationsstudiengang (B. Sc.) AI Engineering ins Leben gerufen, der ab dem Wintersemester 2023/24 100 Studierende pro Jahr aufnehmen soll.
Zudem arbeiten die Hochschulen mit Unterstützung von Intel Labs an themenspezifischen Projekten, um den Studierenden eine praxisnahe Ausbildung zu ermöglichen. An der OVGU ist das etwa die Instandsetzung und Nachrüstung des Halbleiter-Reinraums nach der Schließung während COVID-19, um Studierenden praktische Erfahrungen mit der Arbeit in einem Reinraum sowie der Herstellung von Halbleiterprodukten zu ermöglichen.
An der Hochschule Harz folgen zwei Infrastrukturmaßnahmen zur Vermittlung von Kenntnissen in der Halbleiterfertigung. Dort geht es um die Reaktivierung des Grauraums für den praktischen Unterricht in mikroelektronischen und mikromechanischen Kursen sowie der Einrichtung einer Schulungsfläche für immersives Training in einer Reinraumumgebung mit Hilfe von AR und VR.