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Digital Markets Act

Microsoft und Apple möchten Dienste von der Gatekeeper-Liste streichen

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Microsoft und Apple möchten Dienste von der Gatekeeper-Liste streichen
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Mehreren Berichten zufolge drängen Microsoft und Apple wohl darauf, ihre Dienste Bing und iMessage von der Liste der Gatekeeper streichen lassen zu wollen, die mit dem neuen europäischen Digital Markets Act umgesetzt wird. Die Financial Times berichtet etwa, dass beide Unternehmen damit argumentieren, dass ihre Dienste keine ausreichende Größe oder den Einfluss hätten, um eine Beschränkungen durch die neuen Vorschriften zu rechtfertigen. 

Die Europäische Kommission will heute, am 6. September, eine Liste der designierten Gatekeeper veröffentlichen, in der sowohl die Gesamtheit der Unternehmen als auch die von ihnen angebotenen Dienste aufgeführt werden. Diese, meist mächtigen, Plattformen, die anhand ihrer Einnahmen und Nutzerzahlen definiert werden, müssen in der Folge eine Reihe von Interoperabilitäts- und verschärften Wettbewerbsregeln einhalten. 

Es ist keine Überraschung, dass Apple und Microsoft sich zusammen mit anderen Größen der Branche, wie Amazon, Alphabet und Meta, auf dieser Liste wiederfinden. Allerdings musste die Kommission noch festlegen, welche Teile der jeweiligen Imperien von den neuen Regel erfasst werden sollen. Hat die EU die entsprechenden Unternehmen und Dienste als Gatekeeper benannt, haben diese sechs Monate oder bis März 2024 Zeit, die neuen Regeln der DMA umzusetzen.

Es wird davon ausgegangen, dass Microsoft wahrscheinlich nicht die Klassifizierung seiner Windows-Plattform als Gatekeepers in Frage stellen wird. Hinsichtlich Bing wird der Konzern jedoch vermutlich argumentierten, dass der relativ kleine Anteil der Suchmaschine am Markt nur weiter sinken könnte, wenn der Konzern etwa den Zugang zu konkurrierenden Suchmaschinen anbieten müsste.

Ebenso arbeitet Apple seit einiger Zeit daran, die Sperre in iOS für App-Stores von Drittanbietern zu entfernen und für Sideloading zu öffnen, um die zu erwarteten Regeln zu erfüllen. Aber auch in diesem Fall möchte das Unternehmen mit seinen Dienst iMessage von den neuen Regel ausgeklammert werden. Apple ist der Auflassung, dass die von der DMA festgelegte Schwelle von 45 Millionen aktiven monatlichen Nutzern nicht erreicht werde und dieser daher nicht mit anderen Messaging-Diensten interagieren müsse. Schätzungen außerhalb des Konzerns gehen allerdings davon aus, dass iMessage weltweit rund eine Milliarde Nutzer haben könnte.