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Supercomputer JUPITER

Exascale-System setzt auf tausende Rhea-1 von SiPearl

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Exascale-System setzt auf tausende Rhea-1 von SiPearl
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Am Forschungszentrum Jülich, genauer gesagt dem Jülich Supercomputing Centre (JSC), soll Europas erste Exascale-Supercomputer JUPITER (Joint Undertaking Pioneer for Innovative and Transformative Exascale Research) aufgebaut werden – dies steht schon länger fest. Nun wurden weitere Details zum System verkündet, welches ab Anfang 2024 aufgebaut werden soll. Im gleichen Jahr soll es auch in Betrieb gehen – wenn alles glatt läuft. Bisher recht wenig bekannt ist über die in Europa entwickelten Rhea-1-CPUs.

Bereit seit 2021 sollen die besagten Rhea-1-Prozessoren fertig entwickelt sein. Sie wurden von SiPearl entwickelt und verwenden das Neoverse-V1-Design von ARM. So ganz taufrisch ist dieses nicht mehr, denn mit dem Grace CPU Superchip bringt NVIDIA bald einen Prozessor auf den Markt, welcher das V2-Design verwendet. 72 Kerne arbeiten in jedem Prozessor und tausende davon werden benötigt, um die gewünschte Rechenleistung von einem Exaflops bei doppelter Genauigkeit (FP64) zu erreichen. Zusammen mit schnellem HBM2E erreichen die Kerne ihre Rechenleistung vor allem über die SVE-Vektoreinheiten (Scalable Vector Extensions).

Ursprünglich auf eine Fertigung bei TSMC in 7 nm ausgelegt, soll SiPearl das Design inzwischen auf 6 nm ausgelegt haben. Ideal wäre sicherlich eher eine Fertigung in N5.

Die Rhea-1-Prozessoren sind aber nicht die alleinigen Recheneinheiten im JUPITER. Es gibt auch ein Boost-Modul für AI-Anwendungen, bei dem NVIDIA die Hardware beisteuern soll. Welche Beschleuniger hier zum Einsatz kommen, ist nicht bekannt. Eines der beteiligten Unternehmen spricht von "NVIDIA-Datacenter-Technologie der nächsten Generation". Gemeint sein könnten GH200-Beschleuniger (Grace Hopper), die ab 2024 auch mit HBM3E verfügbar sein werden und die noch einmal schneller sein sollen, als die aktuelle Version der GH200-Beschleuniger.

Die Gesamtkosten für den Aufbau und den Betrieb von JUPITER werden mit 500 Millionen Euro angegeben. Auf die Hardware fallen 273 Millionen Euro, der Rest ist für die ersten fünf Jahre Betrieb vorgesehen. Das EuroHPC JU (European High Performance Computing Joint Undertaking) steuert 250 Millionen Euro bei, die übrigen 250 Millionen Euro teilen sich das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft (MKW) in NRW.

Die Unternehmen ParTec und Eviden sind für den Aufbau des Systems verantwortlich. Die Hardware kommt von SiPearl und NVIDIA. Eingebaut wird die Hardware in wassergekühlte Racks auf Basis der BullSequana XH3000-Plattform.

Weitere Details und Einzelheiten zu JUPITER sollen im November auf der SC23-Konferenz bekanntgegeben werden.