Werbung
Apple könnte Gefahr laufen, seinen jährlichen milliardenschweren Zuwendungen von Google zu verlieren. Ursächlich dafür ist das jüngste Kartellverfahren gegen den Suchmaschinenbetreiber. Google soll Apple rund 20 Milliarden US-Dollar im Jahr zahlen, nur damit deren Suchmaschine auf Millionen von Geräten des Unternehmens als Standard eingestellt ist. Diese Allianz könnte zu einem unrühmlichen Ende kommen, falls das Kartellverfahren zu Ungunsten von Google ausgeht.
Der Suchmaschinenbetreiber Google sieht sich derzeit mit einem vom Justizministerium eingeleiteten Kartellverfahren konfrontiert, in welchem dem Unternehmen vorgeworfen wird, seine Macht auszunutzen, um eine marktbeherrschende Stellung einzunehmen. Im Zuge dessen wurden Führungskräfte von Apple als Zeugen geladen, um zu den Zahlungen an das Unternehmen seitens Google Stellung zu beziehen. Während der Befragung stellte sich allerdings heraus, dass die eigentlich erwarteten 15 Milliarden US-Dollar zu konservativ angesetzt waren. Die Befragten stellten klar, dass es sich bei den jährlichen Zahlungen an Apple eher um 18-20 Milliarden US-Dollar handelt, damit Googles Suchmaschine weiterhin als Standard voreingestellt bleibt.
Der genannte Betrag entspricht dabei etwa dem gesamten Gewinn des dritten Geschäftsquartals 2023 (von April bis Juni 2023) von Apple. Für den Konzern wäre es insofern ein schmerzhafter Einschnitt auf der Gewinnseite, sollte Google diese Partnerschaft nicht fortsetzen dürfen. Allerdings gilt als wahrscheinlicher, dass Microsoft mit seiner Suchmaschine Bing in die frei werdende Lücke springen würde, weshalb sich der finanzielle Schaden für Apple selbst in überschaubaren Grenzen halten könnte. Bereits 2020 soll Microsoft mit Apple Gespräche geführt haben, um Bing als Ablösung von Google zu positionieren. Allerdings wurden diese Absprachen nie konkreter, wahrscheinlich deshalb, weil Googles jährliche Zahlung an Apple lukrativer waren.