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HDR-Angebot final mit VMAF codiert

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HDR-Angebot final mit VMAF codiert
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Bereits seit 2016 bietet Netflix HDR-Inhalte an. Das Angebot wurde seitdem stetig weiter ausgebaut. Mit einher geht allerdings das Problem der sich verringernden Effizienz. Um dem entgegenzuwirken, setzt das Unternehmen seit einigen Jahren auf die eigens kreierte Metrik VMAF. Damit ist es Netflix möglich geworden, mit verringerter Bitrate dennoch ein besseres Bild zu erzeugen. Die Ergebnisse waren so gut, das Netflix seit eineinhalb Jahren sein gesamtes Sortiment mit HDR-Inhalten neu codiert hatte. Erst kürzlich hat Netflix diesen Prozess erfolgreich abschließen können.

Die Metrik VMAF geht ihrerseits einem ganz eigenen Ansatz nach. Statt auf technische Eigenarten hin optimiert worden zu sein, konzentrierte man sich bei der Entwicklung eher auf die menschliche Wahrnehmung. Die HDR-VMAF Ausführung wurde dabei während der Corona-Pandemie in Zusammenarbeit mit den Dolby Laboratories entwickelt und ausführlich getestet.

Mit der Einführung von HDR-VMAF wurde es Netflix möglich, HDR-Streams mit angewandter dynamisch optimierter Kodierung (Dynamically Optimized), kurz HDR-DO-Codes, zu erstellen. Davor verwendete das Unternehmen für das HDR-Videostreaming feste Parameter mit vorgegebenen Bitraten - unabhängig von den Eigenschaften des Inhalts. Mit dem neuen Verfahren soll Netflix die durchschnittliche Bitrate einen Streams um etwa 50 % senken können – ohne sichtbare Qualitätseinbußen. 

HDR-VMAF ist grundsätzlich formatunabhängig. Es misst die Wahrnehmungsqualität von HDR-Videosignalen unabhängig vom Containerformat, beispielsweise Dolby Vision oder HDR10. HDR-VMAF konzentriert sich dabei auf die Signaleigenschaften statt auf die Anzeige-Eigenschaften und umfasst daher kein Display Mapping in seiner Pipeline. Das Display-Mapping ist das spezifische Tone-Mapping, das vom Display auf der Grundlage seiner eigenen Merkmale (Spitzenluminanz, Schwarzwert, Farbskala) in Kombination mit den Inhaltsmerkmalen (beziehungsweise Metadaten) angewendet wird. An diesem Punkt der Encoder-Pipeline setzt Netflix wohl der Einfachheit wegen auf die Eigenschaften eines idealisierten Displays. 

Wie schon bei VMAF will Netflix auch die HDR-Erweiterung als Open Source für allen frei zur Verfügung stellen.