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Neuralink

Erstmals Gehirnchip beim Menschen implantiert

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Erstmals Gehirnchip beim Menschen implantiert
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Erst vor wenigen Monaten bekam das Start-up-Unternehmen des Milliardärs Elon Musk, Neuralink, die Genehmigung die eigens entwickelten Gehirn-Chips an Menschen zu testen. Kurz darauf veröffentlichte das Unternehmen Teilnahmebedingungen für Interessierte an den neuen klinischen Tests. Nun hat das Unternehmen erstmals einen drahtlosen Computerchip in das Gehirn eines Patienten eingesetzt. Laut einer Mitteilung von Musk auf X erhole sich der Patient noch von dem Eingriff am vergangenen Sonntag. Erste Ergebnisse seine aber bereits vielversprechend.

Die Vision hinter der neuen klinischen Studie ist, Betroffenen einer Querschnittslähmung oder Alzheimer damit helfen zu können. So soll gelähmten Menschen etwa die Möglichkeit gegeben werden, mittels Gedanken ein Smartphone oder Computer steuern zu können. Das Implantat selbst hat nach Angaben des Unternehmens 1.024 Elektroden, die durch einen OP-Roboter mit dem Gehirn verbunden werden. Dazu werden extrem feinen Nadeln verwendet, um das Implantat anzubringen.

Jede Bewegung eines Menschen beginnt im Gehirn. Die Elektroden sollen die Signale der aktiven Bereiche des Gehirns dabei auffangen und weiterleiten. So müssen sich die Betroffenen nur noch eine Bewegung vorstellen, damit diese zu einer Reaktion auf dem Computer führt, beispielsweise zur Bewegung eines Maus-Cursors. Sowohl das Unternehmen als auch Musk betonen aber, dass es Monate in Anspruch nehmen kann, bis ein Patient auf die Art einen Computer steuern kann.

Neuralink ist zudem nicht das einzige Unternehmen, das diesem Ansatz nachgeht. Auch andere Unternehmen und Forscher arbeiten an ähnlicher Technologie. An einer Hirn-Computer-Schnittstelle wird dabei schon seit vielen Jahren geforscht. Ein Konkurrent von Neuralink, Precision Neuroscience, will beispielsweise sein Implantat auf einem Film über einen feinen Schnitt im Schädel am Gehirn anbringen, was minimalinvasiv geschehen soll. Die Firma Synchron verfolgt wieder einen anderen Ansatz und möchte seinen Chip mit nur 16 Elektroden dabei über die Blutgefäße zu den richtigen Gehirnbereichen führen. Hinter den Gehirnimplantaten wird derweil ein Milliardenmarkt vermutet, in dem jeder der Mitbewerber logischerweise der Erste sein will.