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Bereist kurz nach dem deutlichen Urteil der EU hinsichtlich des Ausnutzens seiner Monopolstellung, muss Apple sich mit neuen kartellrechtlichen Vorwürfen auseinandersetzen. In einer Sammelklage wird dem Konzern erneut der Missbrauch einer Monopolstellung vorgeworfen, wie das US-Magazin The Hill berichtet. Diesmal geht es allerdings nicht um den App Store, sondern um Apples iCloud.
In einer am vergangenen Freitag eingereichten Klage wird behauptet, dass Apple seine Kunden mit Beschränkungen daran hindere, andere Dienste als das eigenen iCloud-Speichersystem zu nutzen. iCloud bietet demnach als einziger Dienst die Möglichkeit, bestimmte Daten von iPhones, Tablets und Computern des Unternehmens zu speichern, darunter Anwendungsdaten und Geräteeinstellungen. Die Kläger behaupten nun, dass diese Praxis die Geräte und iCloud in unrechtmäßiger Art aneinander gekoppelt hat.
Die Bevorzugung des eigenen Speicherdienstes iCloud verzerre demnach die Wettbewerbslandschaft gegenüber anderen Speicher-Anbietern. "Als Ergebnis dieser Beschränkung sind potenzielle Cloud-Konkurrenten nicht in der Lage, den Besitzern von Apple-Geräten eine Full-Service-Cloud-Speicherlösung oder auch nur einen vergleichbaren Ansatz anzubieten", heißt es in der Klage.
Weiter wird ausgeführt, dass iCloud einen Marktanteil von etwa 70 % bei Cloud-Speichern auf Apple-Geräten haben soll. Darin sehen die Kläger ihrerseits auch eine Korrelation für die verhältnismäßig hohen Preise des Dienstes. Apples Fähigkeit, diese Preise aufrechtzuerhalten, sei deshalb ein Belege für dessen Monopolstellung und deren Ausnutzung.
Apple hat unterdessen noch keine Stellung zu der Klage bezogen. Eine Sammelklage könnte für den Konzern aber problematisch werden, denn sollten die Vorwürfe zutreffen, wären Millionen Apple-Kunden betroffen und müssten entschädigt werden.