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Dass sich China zunehmend unabhängig von westlicher Technologie machen möchte, ist keine Neuheit. Sukzessive arbeitet man hier daran, wenn auch nicht immer mit legalen Mitteln in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Wie die Financial Times nun am Sonntag berichtete, geht China nun einen weiteren Schritt und verbannt ab sofort den Einsatz von Prozessoren von AMD und Intel in Behördensystemen – seien es Client-Systeme oder auch Server.
Zunächst einmal geht es darum, keine neuen Systeme mit Prozessoren von AMD und Intel anzuschaffen. China will deren Einsatz auslaufen lassen. Das heißt bestehende Behördenrechner bleiben im Einsatz, für Neuanschaffungen ist der Einsatz von Hardware aus China geplant. Nur in Ausnahmefällen sollen noch Systeme mit AMD- oder Intel-CPU zugelassen werden.
Die neuen Beschaffungsrichtlinien zielen auch darauf ab, Microsofts Windows und im Ausland hergestellte Datenbanksoftware zugunsten einheimischer Optionen zu vernachlässigen.
Reuters berichtet von einer Liste mit Hard- und Software, die Chinas Industrieministerium bereits im Dezember veröffentlicht haben soll und als "sicher" einstuft. Vermeintlich soll diese den Behörden als Whitelist für Beschaffungsmaßnahmen dienen.
In wie weit die neuen Vorgaben Auswirkungen auf die Verkäufe von AMD und Intel haben ist nicht bekannt. Sicherlich aber spielt das Außenbild hier eine wesentlich größere Rolle als die direkten wirtschaftlichen Folgen.
China und Niederlande verhandeln
Der niederländische Außenminister wird in den kommenden beiden Tagen China besuchen und dabei soll das Thema Wartung der durch ASML ausgelieferten DUV-Systeme an chinesische Halbleiterhersteller eine Rolle spielen. ASML darf bestimmtes Equipment nicht mehr nach China exportieren. Auf Druck der USA zog das niederländische Unternehmen auch Experten zurück, was zunächst größere Auswirkungen auf die Halbleiterindustrie in China hatte.